A 3 im Landkreis Passau:Lastwagenfahrer stoppen Geisterfahrer

Er hört im Radio von einem Falschfahrer - und zieht auf die linke Spur, um ihn zu stoppen. Gemeinsam mit einem Kollegen ist es einem Lastwagenfahrer gelungen, einen Geisterfahrer auf der A 3 im Landkreis Passau anzuhalten.

  • Zwei Lastwagenfahrer haben einen Geisterfahrer auf der A 3 gestoppt.
  • Die Polizei stellt den Geisterfahrer an der Ausfahrt Pocking.

Geistesgegenwärtriger Wechsel auf die linke Spur

Ein Lastwagenfahrer hat auf der Autobahn 3 im niederbayerischen Pocking im Landkreis Passau einen Falschfahrer mit einer einzigartigen Aktion gestoppt - und damit möglicherweise Schlimmeres verhindert: Der 44-Jährige hatte am Dienstag im Radio von dem 82-jährigen Geisterfahrer gehört, wie die Polizei mitteilte. Geistesgegenwärtig wechselte der Mann mit seinem Fahrzeug auf die linke Spur, um den nachfolgenden Verkehr zu verlangsamen.

Dann verständigte er sich mit einem anderen Lastwagenfahrer, der auf der rechten Spur unterwegs war. Die beiden Lastwagen verringerten ihre Geschwindigkeit, bis der 44-Jährige den Falschfahrer auf der Autobahn anhielt. Mit wie viel Stundenkilometern die Lastwagenfahrer oder der Geisterfahrer unterwegs waren, ist nicht bekannt. An der Ausfahrt Pocking konnte die Polizei den Geisterfahrer schließlich stellen. Es gab keine Verletzten.

Polizei spricht von Risiko

Autofahrer geben häufig anderen Verkehrsteilnehmern Warnzeichen, wenn sie ein entgegenkommenden Fahrzeug bemerken. Dass sich ein Auto- oder Lastwagenfahrer dazu entscheidet, einen Geisterfahrer direkt zu stoppen, ist allerdings ungewöhnlich. Hätte der Geisterfahrer seinen Wagen nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht, hätte die Aktion der beiden Lastwagenfahrer leicht gefährlich werden können. "Ein Risiko war sicher dabei", sagte ein Sprecher der Polizei.

© SZ.de/dpa/amm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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