Niedrigere Erzeugerpreise:Discounter senken Preise für Butter

Aldi macht Butter billiger

Aldi senkt die Preise für ein Päckchen Butter um 14 Cent - und setzt seine Konkurrenten unter Druck.

(Foto: dpa)

Supermärkte und Discounter senken den Preis für Butter spürbar. Das liegt auch am russischen Importstopp für europäische Agrarprodukte. Bei den Bauern wächst die Sorge um den Preisverfall auf dem Milchmarkt.

  • Viele Supermärkte und Discounter in Deutschland senken den Preis für Butter.
  • Das wachsende Milchangebot und geringe Nachfrage in den Ferien drücken die Preise.
  • Aldi setzt Konkurrenten unter Druck.

Butter wird im Einkauf günstiger

Butter wird billiger. Supermärkte und Discounter geben die niedrigeren Erzeugerpreise an die Verbraucher weiter. Den Anstoß gab am Montag Deutschlands größter Discounter Aldi, als er den Preis für das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter von 0,99 Euro auf nur noch 0,85 Euro senkte. Kurz darauf kündigten die Konkurrenten Edeka, Rewe, Lidl, Penny, Netto und Norma an, die Preissenkung ebenfalls zu übernehmen.

Sinkende Preise auf den Erzeugermärkten

Hintergrund der Preissenkung ist ein wachsendes Milchangebot und eine zuletzt ferienbedingt geringe Nachfrage. Das russische Einfuhrverbot für Milchprodukte habe den Druck auf die Preise zusätzlich erhöht, hieß es beim Milchindustrie-Verband. Zwar lieferten deutsche Molkereien kaum direkt nach Russland. Doch dränge nun ursprünglich für Russland bestimmte Ware aus anderen Ländern auf die Märkte.

Der Deutsche Bauernverband ist wegen des Importstopps in Sorge um den Milchsektor, hofft aber auf Hilfen aus Brüssel. "Es drohen Einbußen in einem hohen dreistelligen Millionenbetrag", heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Die Summe könnte damit auch über den von der EU-Kommission vorgesehenen Krisenfonds in Höhe von 424 Millionen Euro hinausgehen.

Butterpreis wird monatlich neu verhandelt

Dass der Preisverfall auf den Erzeugermärkten ausgerechnet bei Butter als erstes an die Verbraucher weitergegeben wird, liegt nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) daran, dass die Lieferverträge mit dem Handel beim Streichfett in der Regel monatlich neu verhandelt werden.

Bei anderen Produkten wie Frischmilch, Joghurt oder Käse seien längerlaufende Verträge üblich. "Es ist deshalb schwierig zu sagen, ob künftig auch andere Milchprodukte für Verbraucher billiger werden", sagte Andreas Gorn, AMI-Bereichsleiter für Milch und Milchprodukte. Dies hänge von der weiteren Marktentwicklung ab. "Wenn sich relativ schnell neue Wege für die Ware finden, die nach Russland gegangen wäre, oder die Russen den Importstopp aufheben, könnte sich der Markt relativ schnell erholen", sagte er.

Marktführer Aldi setzt Konkurrenten unter Druck

Zuletzt waren die Butterpreise im März dieses Jahres unter Druck geraten. Innerhalb weniger Tage sank damals der Preis für die 250-Gramm-Packung bei den Discountern von 1,19 Euro auf 99 Cent. Bereits im Januar hatte Aldi Eier, Instant-Kaffee, Frühstücks-Cerealien, Wein und Fisch billiger angeboten.

Der Discounter setzt seine Konkurrenz mit immer neuen Preissenkungen unter Druck. Erst am vergangenen Samstag hatte das Unternehmen die Preise für Milchsnacks und Kinder-Fruchtquarks gesenkt. Diese Aktionen haben Auswirkungen auf den gesamten Handel. Denn viele Wettbewerber orientieren sich im Preiseinstiegsbereich am Discount-Marktführer.

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