Online-Banking:Hacker leiten Überweisungen um

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsfalle beim Online-Banking: Dabei versuchen die Täter mittels eines Virus oder Trojaners, Überweisungen von einem Bankkonto auf ihr eigenes Konto umzuleiten.

Von Florian Fuchs, München

Es ist eine neue Betrugsmasche beim Online-Banking: Täter, die offenbar im Ausland sitzen, versuchen mittels eines Virus oder eines Trojaners Überweisungen von Bankkonten auf ihr eigenes Konto umzuleiten. Laut Polizei wollte zum Beispiel ein 37 Jahre alter Münchner eine Nachzahlung von 2,73 Euro für seine Gasrechnung überweisen. Als er Tage später seine Umsätze überprüfte, stellte er fest, dass er stattdessen 1289,73 Euro auf ein tschechisches Konto transferiert hatte.

Ein 57 Jahre alter Münchner wollte online 196 Euro an seine Ex-Frau überweisen. Stattdessen landeten 1960 Euro auf einem Konto in Griechenland. Ermittlungen der Polizei ergaben, dass die Computer der betroffenen Bankkunden gehackt waren. Sobald sich die Opfer des Betrugs auf der Homepage ihrer Banken einloggten und eine Überweisung eingaben, wurde die Schadsoftware aktiv.

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Die Daten des Kunden wurden komplett übernommen, die Täter ließen jedoch sekundenschnell das Empfängerkonto ändern und vergrößerten den eingegebenen Betrag. Im nächsten Schritt beim Online-Banking, bei dem die Kunden die Überweisung mit ihrer Tan-Nummer bestätigen mussten, waren die geänderten Daten zwar zu sehen.

Allerdings, so heißt es bei der Polizei, überprüften die Kunden dann nicht mehr alle einzelnen Daten, sondern gaben nur noch die Tan ein. So übersahen sie, dass sich das Konto und der zu überweisende Betrag geändert hatten. Die Polizei rät, beim Online-Banking bei jedem Schritt die Daten genau zu überprüfen.

© SZ vom 02.09.2014 / ffu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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