Putins angebliche Drohung:"Ich könnte Kiew in zwei Wochen einnehmen"

Vladimir Putin's working visit to Far Eastern Federal District

Russlands Präsident Putin richtet deutliche Worte an EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso.

(Foto: dpa)

Scharfe Töne aus dem Kreml: Laut Informationen der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" soll der russische Präsident Putin EU-Kommissionspräsident Barroso gedroht haben, er sei in der Lage, Kiew in kürzester Zeit einzunehmen. Der ukrainische Verteidigungsminister befürchtet im Krieg gegen Russland "Zehntausende Tote".

  • Russlands Präsident Wladimir Putin soll EU-Kommissionschef Barroso am Telefon gedroht haben, er könne die ukrainische Hauptstadt Kiew in zwei Wochen einnehmen, berichtet die italienische Tageszeitung La Repubblica.
  • Putin wollte laut La Repubblica vor einer Verschärfung der EU-Sanktionen warnen.
  • Kiews Verteidigungsminister Walerij Heletej sieht "großen Krieg" gegen Russland und befürchtet "Zehntausende" Opfer.
  • Das russische Außenministerium verurteilt Heletejs Aussagen.

Putin soll EU-Kommissionschef Barroso gedroht haben

Inmitten der Ukraine-Krise provoziert der russische Präsident Wladimir Putin erneut mit scharfen Aussagen gegenüber Europa. Nach Informationen der italienischen Tageszeitung La Repubblica hat Putin in einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso gedroht, in kürzester Zeit in Kiew einmarschieren zu können. Im Wortlaut soll Putin verkündet haben: "Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Wochen Kiew einnehmen", berichtet die Zeitung. Inwischen liegt eine Bestätigung dieser Aussage auch deutschen Medien wie der Tageszeitung Die Welt vor.

Der scheidende Kommissionspräsident Barroso habe im Rahmen des EU-Gipfels vor den anwesenden Staats- und Regierungschefs über das Telefonat berichtet. Demnach hat Barroso Putin wegen der in der Ukraine operierenden russischen Soldaten zur Rede stellen wollen. Daraufhin habe Putin die umstrittene Aussage getätigt. Russlands Präsident wollte laut La Repubblica deutlich machen, dass man ihn nicht mit neuen Sanktionen provozieren solle.

Ukrainischer Verteidigungsminister: "Großer Krieg" gegen Russland

Unterdessen sieht der ukrainische Verteidigungsminister Walerij Heletej einen "großen Krieg" gegen Russland und einen Konflikt, in dem Zehntausende Tote zu befürchten sind. "Ein großer Krieg hat unsere Türschwelle erreicht, wie ihn Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen hat", schrieb Heletej auf seiner Facebook-Seite. "Unglücklicherweise werden die Verluste in solch einem Krieg nicht in Hunderten, sondern in Tausenden und Zehntausenden zu bemessen sein", fügte er hinzu.

Das russische Außenministerium zeigt sich schockiert

Russland verurteilte die scharfen Worte des ukrainischen Verteidigungsministers als "Provokation". Das Außenministerium in Moskau teilte mit, Russland sei schockiert, und es sei nicht verständlich, wie Zehntausende ukrainische Familien dem Militär ihre Söhne überlassen könnten.

Linktipps:

  • Die Ereignisse vom Montag: Ukrainische Armee gibt Flughafen von Luhansk auf.
  • Bundespräsident Gauck macht Russlands Präsident Putin bei der Gedenkrede zum Zweiten Weltkrieg schwere Vorwürfe.
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