IAEA-Bericht:Nordkorea soll AKW wieder angefahren haben

A North Korean nuclear plant is seen before demolishing a cooling tower in Yongbyon

Aufnahme des nordkoreanischen Reaktors Yongbyon von 2008

(Foto: Reuters)

In Nordkorea soll der Atomreaktor Yongbyon wieder in Betrieb genommen worden sein. Laut Atomenergiebehörde IAEA wäre Kim Jong Un in der Lage, pro Jahr sechs Kilogramm Plutonium herzustellen - genug für eine Atombombe.

  • In Nordkorea ist einem Bericht der IAEA zufolge ein umstrittener Atomreaktor wieder in Betrieb.
  • Eigentlich war der Reaktor 2007 medienwirksam stillgelegt worden. Schon vergangenes Jahr gab es allerdings Anzeichen dafür, dass in der Anlage wieder gearbeitet wird.

Atomreaktor angeblich wieder in Betrieb

Nordkorea hat seinen jahrelang stillgelegten Atomreaktor Yongbyon nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wahrscheinlich wieder in Betrieb genommen. Dies geht aus einem Bericht der Behörde hervor.

Mit dem Betrieb des Reaktors wäre das isolierte Land in der Lage, Plutonium für Atomwaffen herzustellen. Angaben des US-Korea-Instituts der John-Hopkins-Universität zufolge können in der Anlage pro Jahr bis zu sechs Kilogramm Plutonium produziert werden - genug für eine Atombombe.

Die IAEA habe seit August 2013 bei der Auswertung von Satellitenbildern den Abfluss von Kühlwasser sowie das Entweichen von Dampf aus dem Reaktor festgestellt, erklärte die Behörde. Diese Beobachtung deuteten darauf hin, dass die Anlage in Betrieb sei. Das Atomprogramm Nordkoreas nennt die IAEA weiterhin einen "Anlass zu großer Beunruhigung".

Anlage liefert jährlich Plutonium für eine Bombe

Yongbyon ist Nordkoreas einzige Anlage zur Produktion von Plutonium für sein Atomwaffenprogramm. Zum Zeitpunkt der Abschaltung 2007 hatte Nordkorea noch genügend Plutonium für vier bis acht Atombomben.

Den Atominspektoren der IAEA verweigert Nordkorea seit 2009 den Zugang zu dem Reaktor. Pjöngjang gibt an, in der Anlage niedrig angereichertes Uran für einen Leichtwasserreaktor zu produzieren.

Bereits vor einem Jahr hatten Forscher des Instituts unter Berufung auf Satellitenbilder gemeldet, dass der lange stillgelegte Atomreaktor wieder in Betrieb sei.

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