Regenfälle und Überschwemmungen:Fluten isolieren Hunderttausende Inder und Pakistaner

Regenfälle und Überschwemmungen: Pakistanische Soldaten retten Anwohner in der Provinz Punjab mit einem Boot

Pakistanische Soldaten retten Anwohner in der Provinz Punjab mit einem Boot

(Foto: AFP)

Bei der schlimmsten Flutkatastrophe seit Jahren sind in Indien und Pakistan bereits rund 500 Menschen gestorben. Viele Lager sind überfüllt, das Trinkwasser ist knapp. Daher könnte den Menschen schon die nächste Gefahr drohen.

  • Rund 500 Menschen sind bei schweren Überflutungen in Indien und Pakistan ums Leben gekommen. Viele sind isoliert oder auf der Flucht vor den Wassermassen.
  • Ausgelöst hatten die Überschwemmungen starke Regenfälle im Himalaya.
  • Ärzte befürchten einen Ausbruch von Seuchen. Große Mengen Trinkwasser seien verunreinigt.

Die schweren Überflutungen in Pakistan und Indien haben bereits rund 500 Menschen das Leben gekostet. In Pakistan bedrohen die Wassermassen mehr als 100 Dörfer, zwei Millionen Menschen sollen auf der Flucht sein oder von den Wassermassen eingeschlossen. Allein im indischen Teil Kaschmirs hat das Wasser mehr als 200 000 Menschen isoliert. Viele suchen in Lagern Zuflucht und medizinische Hilfe. In Zentralpakistan würden Tausende aus den überfluteten Dörfern in Sicherheit gebracht und mit Hilfsgütern versorgt, sagte der Zivilverwalter Zahid Saleem am Samstag.

"Stadt der Heiligen" bleibt wohl von Wassermassen verschont

Laut Pakistan Television sind Tausende Polizisten, Soldaten und andere Helfer im Einsatz. Rund um die historische Stadt Multan wurden die Uferdämme des Flusses Chenab durchbrochen, um das Wasser abzuleiten. Die "Stadt der Heiligen" mit ihren Moscheen und Basaren soll fast außer Gefahr sein. Durch die Anfang September von tagelangem Starkregen im Himalaya ausgelösten Überflutungen sind laut der Katastrophenschutzbehörde bereits rund 280 Menschen in der ostpakistanischen Provinz Punjab und im pakistanischen Teil Kaschmirs ums Leben gekommen.

Gefahr von Seuchen wächst

In Indien drängten sich Hunderte Menschen in Krankenlagern. Viele von ihnen litten an Durchfall, Infektionen oder Ausschlägen, berichtete die Zeitung Hindustan Times. Jetzt, da das Wasser allmählich zurückgehe, befürchten die Ärzte einen Ausbruch von Seuchen. Sauberes Trinkwasser sei knapp. Insgesamt kamen im indischen Bundesstaat Jammu und Kaschmir bei den schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten bereits mehr als 200 Menschen ums Leben. In einem Krankenhaus in Srinagar starben laut der Agentur IANS 14 Kinder, als das Wasser die Stromversorgung lahmlegte und medizinische Geräte ausfielen.

Wie die Behörden am Samstag mitteilten, sinken die Wasserstände zumindest in Srinagar allmählich. Damit können Rettungskräfte bislang abgeschottete Häuser erreichen, um Überlebende zu retten oder Leichen zu bergen. In Teilen Pakistans könnte es noch rund eine Woche dauern, bis die Wasserstände merklich sinken.

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