Das berühmte russische Kriegsschiff Aurora hat fast 100 Jahre nach der so genannten Großen Sozialistischen Oktoberrevolution seinen Ankerplatz in Sankt Petersburg für eine Reparatur verlassen. Der Schuss einer Bordkanone hatte am 25. Oktober 1917 das Signal für den Angriff der Bolschewiken auf das Winterpalais gegeben, der den Beginn der Oktoberrevolution markierte.
Sankt Petersburg - zwischenzeitlich Petrograd - wurde anschließend nach dem Revolutionsführer in Leningrad umbenannt, nach dem Ende der Sowjetunion erhielt die zaristische Hauptstadt ihren alten Namen wieder. Ungeachtet all der politischen Wechsel blieb die als Museum genutzte Aurora Anziehungspunkt für Millionen Besucher, auch das Ende der Sowjetunion schmälerte ihre Anziehungskraft nicht. Vor allem Veteranen hatten darauf gedrängt, das Schiff vor dem Verfall zu retten.
Von den Deutschen schwer beschädigt
Nun zogen vier Schiffe den 126 Meter langen Kreuzer in eine Werft im nahegelegenen Kronstadt. Hunderte Schaulustige verfolgten das Spektakel. Die Aurora solle als kulturelles Erbe Russlands und Denkmal mit historischer Technik erhalten werden, sagte Anton Gubankow vom russischen Verteidigungsministerium. Dafür seien etwa 120 Millionen Rubel (2,4 Mio Euro) eingeplant.
Leningrad-Belagerung 1941-1944:Als die Menschen auf der Straße starben
Außen saßen die deutschen Soldaten, innen krepierten die russischen Zivilisten: Bilder von der Blockade von Leningrad, bei der im Zweiten Weltkrieg Hunderttausende umkamen.
In etwa zwei Jahren soll das Schiff - das Panzerkreuzer genannt wird, aber eigentlich zur Klasse der Geschützten Kreuzer zählt - wieder an seinem angestammten Ort als Touristenattraktion zurückkehren - pünktlich zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution 2017. Das Kampfschiff fuhr zunächst zu Zarenzeiten unter russischer Flagge und nach dem Sieg der Kommunisten bei der Revolution unter sowjetischer Fahne.
In der Zeit von 1903 bis 1948 war es unter anderem im russisch-japanischen Krieg, im Ersten sowie im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Während der Leningrader Blockade durch die Deutschen war das Schiff schwer beschädigt im Hafen gesunken ( hier mehr zur Leningrader Blockade 1941-44). Noch vor Kriegsende wurde das Schiff gehoben.
Seit 1948 liegt die Aurora an seinem "ewigen Ankerplatz" und gilt als eines der Wahrzeichen von Petersburg. Seit 1957 ist sie als Museum zu besichtigen.