Konjunktur:Exporteuren geht die Puste aus

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Die Ausfuhren deutscher Unternehmen sind zum Jahresauftakt drastisch eingebrochen. Deutlich besser sieht es bei der Binnennachfrage aus.

Unerwarteter Rückschlag für die deutschen Exporteure: Die Ausfuhren sanken im Januar so stark wie seit einem Jahr nicht mehr. Sie schrumpften um 6,3 Prozent im Vergleich zum Dezember, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der größte Rückgang seit Januar 2009 mit 7,2 Prozent. Analysten hatten mit einem kalender- und saisonbereinigten Plus von 0,8 Prozent gerechnet.

Ein kleiner Trost: Die deutsche Handelsbilanz entwickelte sich weiterhin positiv. Zu Beginn des Jahres schloss die Außenhandelsbilanz mit einem Überschuss von 8,0 Milliarden Euro ab. Im Januar 2009 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 7,1 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss im Januar 2010 bei 8,7 Milliarden Euro.

In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden im Januar 2010 Waren im Wert von 40,8 Milliarden Euro versandt und Waren im Wert von 35,7 Milliarden Euro von dort bezogen. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Exporte in die EU-Länder um 1,1 Prozent ab und die Eingänge aus diesen Ländern um 0,5 Prozent zu.

In die Länder der Eurozone wurden im Januar 2010 Waren im Wert von 28,0 Milliarden Euro (minus 2,1 Prozent) geliefert, zugleich wurden Waren im Wert von 25,4 Milliarden Euro (minus 1,5 Prozent) aus diesen Ländern bezogen.

In die EU-Länder, die nicht der Eurozone angehören, wurden im Januar 2010 Waren im Wert von 12,9 Milliarden Euro (plus 1,2 Prozent) ausgeführt und Waren im Wert von 10,3 Milliarden Euro (plus 5,8 Prozent) von dort eingeführt.

Analysten gaben sich angesichts der schlechten Zahlen überrascht. "Anscheinend ist die Binnennachfrage gut, wenn die Importe so stark steigen", sagte ein Commerzbank-Analyst. Das sei aber auch das einzige Positive, was man aus den Daten herausziehen könne.

Der Export in Drittländer lag bei einem Wert von 23,1 Milliarden Euro, der Import bei 20,3 Milliarden Euro. Gegenüber Januar 2009 nahmen die Exporte in diese Länder um 2,5 Prozent zu und die Importe von dort um 4,6 Prozent ab.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/jcb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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