Internationale Razzia:17 Festnahmen in Deutschland bei "Operation Archimedes"

Internationaler Großeinsatz gegen die organisierte Kriminalität: Bei der "Operation Archimedes" mit 20 000 Polizisten sind auch 17 Verdächtige in Deutschland festgenommen worden.

  • Beim internationalen Großeinsatz "Archimedes" haben deutsche Ermittler 17 Menschen festgenommen. Die Vorwürfe lauten Einschleusung von Menschen, Drogenschmuggel und Einbruch.
  • Mehr als eine Tonne Cannabis, fast 600 Kilo Kokain und 200 Kilo Heroin wurden sichergestellt, 30 Kinder wurden befreit.

17 Verdächtige in Deutschland

Im Rahmen der Kontroll- und Durchsuchungsoperation "Archimedes" hätten deutsche Ermittler 17 Menschen festgenommen, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mit. Elf von ihnen seien der Einschleusung von Ausländern verdächtig, drei des Drogenschmuggels. Drei weitere seien auf frischer Tat bei einem Einbruch gefasst worden.

Eine Woche, tausend Festnahmen, 20 000 Einsatzkräfte

In der größten jemals gestarteten Aktion gegen das organisierte Verbrechen in Europa sind insgesamt 1027 Menschen festgenommen worden. Sie sollen in Menschenhandel, Drogen- und Waffenhandel, Betrug und Geldwäsche verstrickt sein. Insgesamt seien mehr als 20 000 Polizisten und Sicherheitskräfte aus 34 Ländern beteiligt gewesen, teilte die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag mit. Auch Einheiten der Grenzschutzagentur Frontex, der internationalen Kriminalpolizei Interpol und der EU-Justizbehörde Eurojust waren involviert.

"Meilenstein" im Kampf gegen organisiertes Verbrechen

Im Rahmen der von Europol koordinierten Aktion namens "Archimedes" wurden zwischen dem 15. und 23. September gezielt kriminelle Banden und deren Infrastruktur an mehr als 260 Orten attackiert. Insbesondere Häfen und Flughäfen, Grenzübergänge und Kriminalitätsbrennpunkte in verschiedenen Städten waren im Visier der Ermittler.

Der Direktor von Europol, Rob Wainwright, nannte den Einsatz einen "Meilenstein" im Kampf gegen das organisierte Verbrechen: "Es handelt sich um die bedeutendste koordinierte Aktion, die jemals in Europa gegen das organisierte Verbrechen geführt wurde." Sie sei monatelang und sorgfältig geplant worden. Die Zusammenarbeit von Verbrechern würde immer ausgereifter, sie seien immer besser vernetzt. Dazu nutzten sie oft schwer zu überwachende Teile des Internets. Es seien hauptsächlich Mittelsmänner festgenommen worden. Die Hintermänner würden üblicherweise bei Einzelaktionen gefasst.

Tonnenweise Drogen bei Razzien sichergestellt

Bei den insgesamt mehr als 300 Razzien und Zugriffen stellten die Polizisten 1,3 Tonnen Cannabis, knapp 600 Kilo Kokain und 200 Kilo Heroin sicher. 30 rumänische Kinder konnten aus den Händen von Menschenhändlern befreit werden. Etwa eine Million Euro Bargeld wurde konfisziert.

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