USA:Polizist in Ferguson angeschossen

Nach der Tötung eines schwarzen Jugendlichen und wochenlangen Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in Ferguson ist nun ein Polizist in der US-Stadt angeschossen worden. Die örtliche Polizei sieht allerdings keinen Zusammenhang mit den Demonstrationen.

  • In der US-Kleinstadt Ferguson ist ein Polizist angeschossen worden.
  • In der Stadt haben wochenlang Menschen gegen das Vorgehen der Polizei protestiert, nachdem ein Polizist einen schwarzen Jugendlichen erschossen hatte.

Der Tathergang

Der angeschossene Polizist hat laut einer kurzen Erklärung seiner Dienststelle die Verfolgung zweier Männer aufgenommen, die die Flucht ergriffen hatten, als sie ihm begegnet waren. Dabei eröffnete einer der Flüchtenden das Feuer und traf den Polizisten am Arm. Laut eigener Aussage soll der Polizist mehrfach zurückgeschossen, aber keinen der beiden Männer getroffen haben.

Der Chef der Polizei von Ferguson, Thomas Jackson, schloss laut einem Bericht der New York Times jedoch einen Zusammenhang mit den vorangegangenen Protesten aus. "Es passierte nicht in der Umgebung des Bereichs, in dem die Proteste stattgefunden haben. Ich sehe keinen Grund, weshalb es irgendeinen Zusammenhang geben sollte."

Trauerfeier in St. Louis
:Tausende verabschieden sich von Michael Brown

Zwei Wochen und zwei Tage nach den tödlichen Schüssen hat bei drückender Hitze die Trauerfeier für den getöteten schwarzen Jugendlichen Michael Brown begonnen. Die 5000 Plätze der Kirche reichten nicht annähernd für die Gäste der Zeremonie.

Die Vorgeschichte

In dem Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri hatte es teils gewaltsame Proteste gegeben, nachdem ein Polizist einen schwarzen Jugendlichen erschossen hatte. Der 18-jährige Michael Brown wurde von mindestens sechs Kugeln getroffen. Der Vorfall löste eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt aus. In Ferguson gab es wiederholt nächtliche Zusammenstöße zwischen der Polizei und zumeist jugendlichen Demonstranten. Der Gouverneur des Bundesstaats Missouri rief schließlich sogar die Nationalgarde ein.

Die Demonstranten warfen der Polizei vor, unverhältnismäßige Gewalt gegen friedliche Proteste einzusetzen. Bürgerrechtler klagen seit langem, dass die überwiegend weißen Polizeikräfte von Vorurteilen gegen Schwarze geprägt seien und besonders junge Männer bei Kontrollen drangsalieren würden.

© SZ.de/AFP/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: