Schlosshotel Elmau:Regierung verschiebt Termin für G-7-Gipfel

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Am 7. und 8. Juni 2015 soll auf Schloss Elmau der G-7-Gipfel stattfinden. (Foto: dpa)

Der G7-Gipfel soll im Juni nächsten Jahres auf Schloss Elmau stattfinden - und ist nun überraschend um drei Tage verschoben worden. Für Sicherheitsbehörden und Journalisten könnte das ein Problem werden.

Von Heiner Effern, Krün

Der G-7-Gipfel im Schlosshotel Elmau im Werdenfelser Land wird um drei Tage verschoben. Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, den USA und Kanada nun am 7. und 8. Juni 2015 empfangen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Dienstagvormittag ohne Angabe von Gründen mit. Später deutete er via Twitter an, dass der Wunsch wohl von einem Gast geäußert wurde: In Abstimmung mit den G-7-Partnern habe sich der Termin als der für alle Beteiligten geeignetste herausgestellt, schrieb Seibert.

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Die Verschiebung des Gipfels kam für alle Beteiligten in Bayern überraschend. Die Staatskanzlei sieht den neuen Termin wegen der langen Vorbereitungszeit aber "gelassen", erklärte ein Sprecher. Hotelier Dietmar Müller-Elmau, in dessen Haus das Treffen stattfinden soll, erfuhr am Montag davon. "Für uns ändert sich gar nichts. Für die Abbauarbeiten war sowieso ein Puffer vorgesehen. Diese Reserve wird nun genutzt", sagt er.

Mehr Arbeit dürften die bayerischen Sicherheitsbehörden wegen der Verschiebung haben. Etwa 10 000 Betten sind in der Region für ihre Beamten gebucht. Da gilt es zu prüfen, ob die bisherige Buchung ausreicht oder ob der Aufenthalt verlängert werden muss. Auch die erwarteten etwa 5000 Journalisten müssen nun versuchen, ihre Quartiere für den neuen Termin zu erhalten. Die Buchungen liefen bisher zentral über die Touristinfo in Garmisch-Partenkirchen. Dort wollte man sich über die Auswirkungen der Verlegung des Gipfels noch nicht äußern.

Ganz ohne Probleme dürfte diese aber nicht ablaufen, weil in der Woche vom 8. Juni schon so manches Zimmer bereits an Touristen vermietet sein dürfte. "Wir haben bisher nur von der Pressemitteilung der Bundesregierung gehört. Offiziell gesprochen hat mit uns bisher niemand", sagt ein Sprecher der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen.

Auch in der Gemeinde Krün, in deren Gebiet das Tagungshotel liegt, und im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen wird nun gerätselt, welche Folgen der neue Termin haben könnte. So mancher Schüler im Werdenfelser Land träumt schon von einer Verlängerung der Pfingstferien, weil der zweite Gipfeltag der erste Schultag sein wird. Wegen zu erwartender Straßensperren könnten etwa Schulbusse Probleme haben, Kinder zum Unterricht zu bringen.

© SZ vom 15.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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