New York:Freispruch nach 29 Jahren hinter Gittern

New York: David McCallum umarmt nach seinem Freispruch nach 29 Jahren Familienmitglieder.

David McCallum umarmt nach seinem Freispruch nach 29 Jahren Familienmitglieder.

(Foto: AP)
  • In New York ist ein wegen Mordes verurteilter Häftling nach 29 Jahren freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen worden.
  • Die Verurteilung des damals 16-jährigen David McCallum habe auf einem falschen Geständnis beruht, begründete der Richter die Entscheidung.

Jubel im Gerichtssaal

Nach 29 Jahren hinter Gittern ist ein wegen Entführung und Mordes verurteilter New Yorker freigesprochen und aus dem Gefängnis entlassen worden. David McCallum brach unter dem Jubel der zahlreichen Zuhörer in einem Gerichtssaal in Brooklyn zusammen, als Richter Matthew D'Emic ihn freisprach. Die Verurteilung habe auf einem "falschen Geständnis" beruht, begründete der Richter die Entscheidung.

McCallum war erst 16 Jahre alt, als er und sein gleichaltriger Freund Willie Stuckey 1985 festgenommen wurden. Ein Jahr später wurden sie von einem Geschworenengericht für schuldig befunden, einen 20-Jährigen im New Yorker Stadtteil Queens entführt, getötet und ausgeraubt zu haben. Das Opfer wurde erschossen. Die Jugendlichen gestanden die Tat.

Für Mithäftling kommt Freispruch zu spät

Der Freispruch geht auf einen Antrag des Bezirksstaatsanwaltes Ken Thomson aus Brooklyn zurück. Seine Ermittler hatten herausgefunden, dass die Geständnisse von McCallum und Stuckey falsch waren. Zudem hatte die Polizei offenbar Details hinzugefügt, berichtete die Dailymail. Für den Schuldspruch habe es zudem "keine physikalischen Beweise oder Zeugenaussagen" gegeben.

Für Stuckey kam der Freispruch allerdings zu spät, er starb 2001 hinter Gittern. McCallum sagte: "Ich bin sehr, sehr glücklich und sehr, sehr traurig zugleich." Er habe sich gewünscht, das Gefängnis gemeinsam mit seinem Freund verlassen zu können. Sein erster Wunsch sei ein Spaziergang in Freiheit, gefolgt von einem von seiner Mutter zubereiteten Essen.

Für den Fall hatte sich auch der kürzlich verstorbene US-Boxer Rubin "Hurricane" Carter eingesetzt, der selbst 19 Jahre unschuldig im Gefängnis saß.

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