Gasstreit zwischen Ukraine und Russland:Fortschritte, aber nicht mehr

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  • Der Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland soll erst in der kommenden Woche entschieden werden.
  • Laut der EU haben die Verhandlungen aber "wichtige Fortschritte" gebracht.
  • Kremlchef Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Petro Poroschenko besprachen in einem Telefonat weitere Schritte.

Einigung im Gasstreit erst kommende Woche möglich

Die Verhandlungen im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine haben laut der EU "wichtige Fortschritte" gebracht, die nächste Woche zu einer Einigung führen könnten. "Bei etwas anhaltendem guten Willen aller Beteiligten" sei eine Vereinbarung möglich, sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Dienstagabend nach stundenlangen Gesprächen mit beiden Seiten in Brüssel. Das nächste Treffen findet demnach am Mittwoch kommender Woche statt.

Seit dem Morgen hatten Vertreter der Ukraine und Russlands miteinander verhandelt, darunter der ukrainische Energieminister Juri Prodan und der russische Minister Alexander Nowak. Seit Monaten ringen beide Seiten um künftige Gaslieferungen und um die Begleichung ukrainischer Altschulden. Russland beharre für künftige Lieferungen auf Vorkasse, sagte Oettinger.

Die Ukraine ist bei der Energieversorgung auf russisches Gas angewiesen. Kiew hofft auf eine Einigung noch vor dem Winter. Moskau will eine Übereinkunft über die Begleichung ukrainischer Schulden erreichen. Unklar ist nach Angaben der EU-Kommission, wann die Ukraine wie viel für frühere Lieferungen zahlen soll. Russland verlangt von Kiew bis zum Jahresende 4,5 Milliarden Dollar (rund 3,5 Milliarden Euro) für frühere Lieferungen, zweifelt aber an der Zahlungsfähigkeit des Landes.

Moskau: Verhandlungen für die nächsten fünf Monate

Auch der Preis für die kommenden Monate ist ein Thema. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Wochenende verkündet, es gebe eine Einigung auf einen Preis von 385 Dollar (etwa 300 Euro) pro 1000 Kubikmeter. Aus Moskau war allerdings nur zu hören, es sei über einen Preis für die kommenden fünf Monate gesprochen worden.

Im Juni hatte Moskau der Ukraine wegen unbezahlter Rechnungen den Gashahn zugedreht. Russland besteht vor neuen Lieferungen auf Tilgung und künftig auf Vorkasse.

Nach Angaben der EU-Kommission hatte die Regierung in Kiew die EU im vergangenen Monat um ein weiteres Darlehen in Höhe von zwei Milliarden Euro gebeten. Die EU hat der Ukraine bisher Hilfen von mehr als 11 Milliarden Euro zugesagt.

Putin und Poroschenko telefonieren

Parallel zu den Gasgesprächen zwischen Russland und der Ukraine in Brüssel besprachen Kremlchef Wladimir Putin und Präsident Petro Poroschenko in einem Telefonat weitere Schritte. Das teilte der Kreml in Moskau mit. Poroschenko bestätigte das Gespräch, Details wurden jedoch zunächst nicht bekannt.

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