Feierstunde zum Mauerfall:Biermann nennt Linke "elenden Rest" der "Drachenbrut"

Bundestag 25 Jahre Mauerfall

25 Jahre Mauerfall: Liedermacher Wolf Biermann im Bundestag

(Foto: dpa)
  • Der Liedermacher Wolf Biermann singt in einer Feierstunde des Bundestags anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Mauerfalls.
  • Biermann attackiert die Linken-Fraktion mit heftigen Worten und bezeichnet sie als "elenden Rest dessen, was zum Glück überwunden wurde".
  • Die Linke hatte schon vor dem Auftritt beklagt, bei der Festlegung des Programms übergangen worden zu sein.

Attacke bei Gedenkstunde

Der 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann hat in der Gedenkstunde des Bundestages die Linke scharf attackiert. Die Abgeordneten der Linkspartei seien "der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden wurde", sagte der 77-Jährige bei seinem Auftritt (Link zum Video hier).

Mit Verweis auf seine Bezeichnung als "Drachentöter" sagte der Liedermacher, er könne "nicht die Reste der Drachenbrut" niederschlagen, "die sind geschlagen". Es sei "Strafe genug" für die Linken, "dass sie hier sitzen müssen und sich das anhören müssen".

Lammert sagte zu Biermanns ungewöhnlichem Auftritt mit einem Hinweis auf die Geschäftsordnung: "Sobald Sie für den Bundestag kandidieren und gewählt werden, können Sie auch reden. Jetzt sind Sie hier, um zu singen." Biermann entgegnete: "Das Reden habe ich mir in der DDR nicht abgewöhnt und werde das hier schon gar nicht tun."

Schlagabtausch mit der Linken

Auf Einwurf aus der Linksfraktion, sie seien gewählt, erwiderte Biermann, eine Wahl sei doch "kein Gottesurteil". Die Linke sei in Wahrheit "reaktionär". "Ihr seid dazu verurteilt, das hier zu ertragen. Ich gönne es Euch."

Im Anschluss an den Schlagabtausch trug Biermann sein Lied "Ermutigung" vor, das vor allem bei den Oppositionellen in der damaligen DDR populär war. Biermann selbst nannte es "ein Stück Seelenbrot" insbesondere für die Insassen der DDR-Gefängnisse.

Linke fühlt sich übergangen

Biermanns Auftritt hatte schon vorher für Ärger gesorgt, weil sich die Linke als SED-Nachfolgepartei immer wieder von Biermann kritisiert und bei der Festlegung des Programms für die Gedenkstunde übergangen fühlt. Sie verlangte, dass er seinen Auftritt nicht für Parteienkritik nutzt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: