Kampf gegen den IS:Obama sendet 1500 weitere US-Soldaten in den Irak

President Obama Holds News Conference After Republicans Take Senate

Verdoppelt Truppenpräsenz im Irak: US-Präsident Barack Obama.

(Foto: Bloomberg)
  • US-Präsident Barack Obama hat zugestimmt, bis zu 1500 zusätzliche Soldaten als Militärberater in den Irak zu schicken.
  • Die Einheiten sollen die irakische Armee und die kurdische Peschmerga-Miliz für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat ausbilden.

USA verdoppelt Truppenpräsenz im Irak

Im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verdoppeln die USA ihre Truppenpräsenz im Irak. Bis zu 1500 zusätzliche Soldaten sollen in den kommenden Monaten ins Land geschickt werden, um die irakischen Sicherheitskräfte zu beraten und auszubilden. Kämpfen sollen sie aber nicht, sagte Pentagonsprecher John Kirby. Damit steigt die Zahl der US-Soldaten im Land auf rund 3000.

Präsident Barack Obama habe den Schritt auf Empfehlung von Verteidigungsminister Chuck Hagel hin genehmigt. Zugleich bat Obama den Kongress, 5,6 Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro) für den Einsatz gegen den IS freizugeben. Der Irak soll sich ebenfalls an der Finanzierung beteiligen.

Über das Land verteilt sollen laut Hagel zahlreiche neue Ausbildungslager entstehen, die dann auch von Verbündeten der USA mit eigenen Truppen unterstützt werden sollen. Dänemark habe bereits zugesagt, 120 Ausbilder beizusteuern, sagte Kirby. Zwölf irakische Brigaden, darunter drei Brigaden der kurdischen Peschmerga, sollen an diesen Standorten im Norden, Westen und Süden des Irak trainiert werden. Die konkreten Pläne sollen im Laufe der kommenden Wochen ausgearbeitet werden.

Obama will keine neuen Kampftruppen schicken

In dieser Zeit solle auch festgelegt werden, wie viele Truppen der USA und der Koalition im Kampf gegen den IS an jedem Standort für die Ausbildungsmission benötigt würden, hieß es aus Washington.

Obama hatte immer wieder betont, dass er keine neuen Kampftruppen in den Irak schicken will. Angesichts der steigenden Zahl von beratenden Soldaten, die bei einer Attacke des IS auch in Kämpfe verwickelt werden könnten, stellten US-Medien erneut die Frage eines möglichen "Mission Creep". Dieser Begriff bezeichnet den US-Alptraum, schleichend immer tiefer in einen Krieg abzugleiten, den man eigentlich nicht führen wollte - wie vor 50 Jahren in Vietnam.

Bagdad habe um Unterstützung gebeten

Hintergrund von Hagels Empfehlung an Obama sei neben dem Kampf gegen den IS eine entsprechende Anfrage der irakischen Regierung gewesen, sagte Kirby. Auch die Einschätzung des US-Zentralkommandos über die irakischen Truppen und ihre bisherigen Fortschritte im Krieg gegen die Sunnitenmiliz hätten dabei eine Rolle gespielt. "Wenn sie voll ausgebildet sind, werden diese irakischen Kräfte dem Irak letztendlich ermöglichen, seine Bürger, seine Grenzen und seine Interessen gegen die Bedrohung durch den IS besser zu verteidigen", hieß es. Der Schritt sei Teil der allumfassenden Strategie gegen IS.

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