Testspiel gegen Spanien:Boateng fällt aus, Knoche nachnomminiert

Deutschland - Gibraltar

Fällt gegen Spanien aus: Jérôme Boateng (rechts)

(Foto: dpa)

Der Weltmeister vom FC Bayern kann wegen muskulären Problemen im Testspiel gegen Spanien nicht auflaufen, der Wolfsburger Robin Knoche steht vor seinem Debüt. Mit Mühe bezwingt Roger Federer im Halbfinale der ATP-WM seinen Landsmann Stan Wawrinka. Basketballer Dirk Nowitzki gelingt mit Dallas ein weiterer Rekord.

Fußball, DFB: Mit nur noch elf Weltmeistern wird Deutschland zum letzten Fußball-Länderspiel 2014 nach Spanien reisen, dafür steht der Wolfsburger Robin Knoche am Dienstag in Vigo (20.45 Uhr/ARD) vor seinem Debüt. Bundestrainer Joachim Löw nominierte den 22 Jahren alten Innenverteidiger nach, da Jerome Boateng wegen muskulärer Probleme in der linken Wade für das Duell beim Europameister ausfällt. Ursprünglich hatte Löw für die beiden Spiele gegen Gibraltar (4:0) und die Spanier noch 15 Weltmeister nominiert. Nach und nach fielen dann noch André Schürrle, Christoph Kramer und Manuel Neuer aus. Von den 14 im WM-Finale gegen Argentinien (1:0 n.V.) eingesetzten Spielern gehören nun nur noch vier (Benedikt Höwedes, Toni Kroos, Thomas Müller und Torschütze Mario Götze) zum Spanien-Aufgebot. Knoche bestritt 8 U21-Spiele für den DFB und war zuletzt ein Leistungsträger beim Tabellenzweiten Wolfsburg. Insgesamt fliegt die Nationalmannschaft mit 17 Feldspielern und zwei Torhütern auf die iberische Halbinsel.

Tennis, ATP-WM: Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer hat bei den ATP World Tour Finals in London das Traumfinale gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic komplettiert. Der Schweizer bezwang seinen Landsmann Stan Wawrinka in einem dramatischen Halbfinale mit sehr viel Mühe in 2:48 Stunden 4:6, 7:5, 7:6 (8:6) und trifft nun im Endspiel am Sonntag auf den Serben. Djokovic hatte sich zuvor 6:1, 3:6, 6:0 gegen den japanischen US-Open-Finalisten Kei Nishikori durchgesetzt, erstmals im Turnierverlauf aber Schwächen gezeigt. Für den Wimbledonsieger wäre es der dritte Titel beim Saisonabschluss in Serie.

Der Australian-Open-Champion Wawrinka überraschte Federer im zweiten Halbfinale mit einem frühen Break und gewann den ersten Satz. Für Federer war bereits das eine Premiere: Seine ersten drei Matches in London hatte er noch ohne Satzverlust bestritten und zuletzt in nur 56 Minuten mit 6:0, 6:1 gegen Lokalmatador Andy Murray brilliert. Nach dem Satzgewinn Federers erwischte Wawrinka im dritten Durchgang erneut den besseren Start, nahm seinem Landsmann ein Break ab, zeigte im entscheidenden Moment aber Nerven und vergab beim Stand von 5:4 drei Matchbälle sowie im Tie-Break des dritten Satzes einen weiteren. Es war Federers 15. Sieg im 17. Aufeinandertreffen. Djokovic hatte zuvor insgesamt dreimal das Endspiel beim traditionellen Saisonabschluss der acht besten Profis des Jahres erreicht und sich jedes Mal durchgesetzt.

Basketball, NBA: Basketballer Dirk Nowitzki hat mit den Dallas Mavericks in der NBA den siebten Saisonsieg gefeiert. Beim 131:117 gegen die Minnesota Timberwolves fiel am Samstag (Ortszeit) der nächste Rekord: 131 Punkte hatten die heimstarken Texaner in dieser Serie noch nicht geschafft. Die Gäste verloren auch ihr fünftes Auswärtsspiel in Serie. Nowitzki steuerte 15 Punkte zum Heimsieg bei, sein Teamkollege Monta Ellis war mit 30 Zählern der beste Mann im Siegerteam. Noch vier Punkte mehr erzielte bei den Timberwolves Kevin Martin. Vor zwei Tagen hatten die "Mavs" beim 123:70 gegen die Philadelphia 76ers einen Klubrekord aufgestellt: Noch nie gewannen die Texaner mit 53 Punkten Unterschied.

Sechs Zähler gingen auf das Konto von Dennis Schröder bei der deutlichen 94:127-Auswärtsniederlage der Atlanta Hawks gegen die Cleveland Cavaliers. Ein Viertel der Punkte steuerte Superstar LeBron James (32) zum Sieg bei. Zudem hatte bisher noch nie ein Team in der Geschichte der nordamerikanischen Basketball-Profiliga in einem Viertel neun Drei-Punkte-Würfe verwandelt.

Fußball, Real Madrid: Der französische Fußball-Weltmeister von 1998, Zinedine Zidane, hat seinen eigenen Sohn Enzo in den Kader der Zweitvertretung von Real Madrid für das Ligaspiel am Sonntag gegen UB Conquense berufen. Zidane trainiert das drittklassige Reserveteam Real Madrid Castilla, sein 19 Jahre alter Sohn lief bislang für die dritte Mannschaft des Rekordmeisters auf. Enzo ist der älteste von vier Söhnen Zidanes und aktueller U19-Nationalspieler Frankreichs. Auch Luca (16), Theo (12) und Elyaz (8) spielen für die Jugend von Real.

Ski alpin, Levi: Tina Maze hat beim ersten Weltcup-Slalom der Saison im finnischen Levi triumphiert. Die 31-Jährige siegte in 1:55,15 Minuten vor Frida Hansdotter aus Schweden (0,34 Sekunden zurück) und der Österreicherin Kathrin Zettel (0,52). Für Maze, beim Auftakt in Sölden nur 22., war es der vierte Weltcup-Erfolg im Slalom, der 24. insgesamt. Die Läuferinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) enttäuschten dagegen. Barbara Wirth (Lenggries) war mit einem Rückstand von 3,18 Sekunden als 24. noch die Beste von neun Deutschen. Christina Geiger, nach dem ersten Lauf noch 13., fiel auf Rang 27 zurück (3,37). Überraschend konnte sich aber auch Olympiasiegerin und Weltmeisterin Mikaela Shiffrin nicht unter den Top Ten platzieren. Mit 2,07 Sekunden Rückstand wurde die stärkste Slalom-Läuferin der letzten beiden Jahre, im Vorjahr Siegerin in Levi, nur Elfte. Susanne Weinbuchner (Lenggries/2,43 zurück/Platz 33), Maren Wiesler (Münstertal/2,45/35.), Marlene Schmotz (Leitzachtal/2,66/39.), Lena Dürr (Germering/2,76/41.), Susanne Riesch (Partenkirchen/3,14/45.) und Andrea Filser (Wildsteig/3,86/52.) konnten sich nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren. Marina Wallner (Inzell) war ausgeschieden.

Badminton, Marc Zwiebler: Der ehemalige Badminton-Europameister Marc Zwiebler (Bischmisheim) hat am Samstag bei den mit 700 000 US-Dollar dotierten China Open in Fuzhou den Sprung ins Finale verpasst. Der 30-Jährige, der in der Weltrangliste auf Platz 25 geführt wird, musste im Halbfinale gegen den Inder Kidambi Srikanth beim Stand von 11:21, 7:13 aufgrund einer Fußverletzung aufgeben. Schon im Achtel- und im Viertelfinale konnte er nach eigenen Angaben nur mit großen Schmerzen spielen und stand auch dort schon kurz vor der Aufgabe. Für den siebenfachen deutschen Meister war das Erreichen der Vorschlussrunde des Super Series-Turniers ein großer Erfolg. Im Achtelfinale hatte er den chinesischen Weltmeister Chen Long bezwungen.

Gewichtheben: Mit einem Weltrekord hat sich der Kasache Ilja Iljin bei den Gewichtheber-Weltmeisterschaften im heimischen Almaty den Titel gesichert. Der 26 Jahre alte zweimalige Olympiasieger schaffte am Samstag 432 (Reißen 190/Stoßen 242) Kilogramm und verbesserte seine eigene Weltbestmarke im Stoßen um neun auf 242 Kilo. Zuvor hatten Titelverteidiger Ruslan Nurudinov aus Usbekistan (239 kg) und der Russe David Bedschanjan (240 kg) den Weltrekord gesteigert. Im Zweikampf wurde Nurudinov nur aufgrund des höheren Körpergewichts Zweiter (432 kg). Auf Platz drei kam Bedschanjan (427 kg). Iljin ist in seiner Karriere bereits in drei Gewichtsklassen Weltmeister geworden. Jürgen Spieß aus Speyer kam mit 377 (167/210) Kilo auf Platz 16. Der ehemalige Europameister verfehlte seine Leistung von den deutschen Meisterschaften drei Wochen zuvor (380 kg). Auch der Chemnitzer Robby Behm blieb unter seinen Möglichkeiten und kam mit 371 (162/209) Kilogramm auf Platz 18.

Unterdessen setzte Nordkorea seinen Siegeszug fort. Kim Un Ju gewann in der 75-Kilo-Klasse der Frauen den olympischen Zweikampf mit 283 (Reißen 126/Stoßen 157) Kilogramm. Zudem holte sich die 25 Jahre alte Siegerin der diesjährigen Asienspiele den Titel im Stoßen. Nordkoreanische Athleten haben bislang vier Zweikampftitel und zwölfmal Gold in den Einzeldisziplinen gewonnen. Zweite wurde die russische Ex-Weltmeisterin Nadeschda Jewstjuchina (279 kg), die Gold im Reißen holte, vor der Chinesin Kang Yue (277 kg). Yvonne Kranz aus Suhl kam mit 211 (90/121) Kilo auf Platz 17, ihre Teamgefährtin Nina Schroth aus Mutterstadt mit 205 (92/113) Kilo auf Platz 21. Die 30 Jahre alte Thüringerin Kranz, die als Feuerwehrfrau nur noch reduziert trainiert, überbot ihre EM-Leistung aus dem Frühjahr um ein Kilo. Damals war sie Sechste geworden. Die 23 Jahre alte EM-Fünfte Schroth, die eine Ausbildung in der Sparkasse absolviert, blieb dagegen deutlich unter ihrer EM-Leistung. Damals hatte sie 218 Kilogramm geschafft. Diesmal unterliefen ihr drei Fehlversuche.

Golf: Marcel Siem hat beste Chancen auf seinen fünften Turniersieg auf der European Tour. Der Ratinger liegt bei den Turkish Open in Antalya nach drei Runden auf dem geteilten zweiten Platz, einen Schlag hinter dem Führenden Wade Ormsby (Australien). Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer (Mettmann) wird als 46. dagegen nicht mehr um den Sieg mitspielen. Nachdem die zweite Runde der mit 7,0 Millionen Dollar (etwa 5,6 Millionen Euro) dotierten Veranstaltung am Freitag wegen heftiger Unwetter unterbrochen wurde, erwischte Siem am Samstag einen Traumtag, beendete zunächst die zweite Runde mit drei unter Par und brillierte auf den dritten 18 Löchern mit sieben Birdies bei einem Bogey. Kaymer landete auf seiner dritten Runde dagegen drei Schläge über Par und rutschte deutlich ab.

Fußball, FC Bayern: Bayern Münchens Sportvorstand Matthias Sammer hat Spekulationen zurückgewiesen, wonach das Vertrauensverhältnis zwischen Trainer Pep Guardiola und Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt belastet sei. "In ihrem Verhältnis gibt es keine Probleme", sagte Sammer in einem Interview der tz. Es gelte, beim deutschen Fußball-Branchenprimus die Denkweisen von Guardiola und Müller-Wohlfahrt "zu verbinden". "Pep kennt aus Spanien und Italien andere Organisationsformen. Da waren gleich mehrere Ärzte jeden Tag beim Training vor Ort. Zur Historie des FC Bayern gehört Müller-Wohlfahrt mit seiner Praxis, die nur 20 Minuten von der Säbener Straße entfernt ist", sagte Sammer. Im Oktober hatte Guardiola erstmals mögliche persönliche Fehler bei der Reha des inzwischen abermals verletzten Thiago Alcántara eingeräumt. Der Coach hatte den Fußballprofi im Frühjahr zur Behandlung von dessen Knieverletzung nach Spanien geschickt - entgegen des Rats der Vereinsärzte um Müller-Wohlfahrt.

Basketball: Die deutschen Basketballer treffen bei der Europameisterschaft 2015 in der Vorrunde in Berlin auf die Türkei. In einem einmaligen Vorgang wählten die vier Gastgeber der Gruppenphase "anhand kommerzieller und Marketing-Gesichtspunkten" jeweils einen Kontrahenten aus, teilte der Deutsche Basketball Bund nach der Bestätigung durch den Kontinentalverband FIBA Europe am Freitag mit. "Die Türken werden in Berlin sicherlich viele Fans mobilisieren, und auf die Partie Deutschland gegen die Türkei darf man sich jetzt schon ganz besonders freuen", sagte DBB-Präsident Ingo Weiss. Die ungewöhnliche Regelung war "aufgrund der außergewöhnlichen Umstände" durch die Rückgabe des Turniers durch den ursprünglichen Gastgeber Ukraine getroffen worden. Frankreich entschied sich für Finnland, Kroatien trifft auf Slowenien und Lettland im Nachbarduell auf Estland. Die EM findet vom 5. bis 20. September 2015 statt, die K.o.-Runde wird in Lille ausgetragen. Die Gruppen werden am 8. Dezember im Disneyland Paris ausgelost. FIBA Europe bestätigte zudem am Freitag, dass auch die EM 2017 mit 24 Mannschaften gespielt wird.

Eisschnelllaufen: Claudia Pechstein hat das deutsche Damen-Team beim Weltcup der Eisschnellläufer im japanischen Obihiro überraschend auf den dritten Platz geführt. In der Besetzung mit Pechstein, Bente Kraus und Gabi Hirschbichler musste das Trio am Samstag in 3:06,51 Minuten nur den Teams aus den Niederlanden (3:02,54) und Japan (3:04,78) den Vortritt lassen. "Diesmal haben wir uns als echtes Team präsentiert. Ich habe immer daran geglaubt, dass uns ein Podestplatz gelingen kann, wenn wir so konstant durchlaufen", sagte Pechstein. Noch in der Vorsaison hatte das deutsche Trio die Olympia-Fahrkarte nach Sotschi verpasst. Die deutschen Herren mit Patrick Beckert, Alexej Baumgärtner und Denis Dressel liefen auf Platz acht. Der Sieg ging auch hier an die favorisierten Niederländer.

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