USA zufolge unterhält der IS Ausbildungslager in Libyen
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) unterhält nach Angaben eines US-Generals Ausbildungslager im umkämpften Libyen. Im Osten des nordafrikanischen Landes hielten sich einige Hundert IS-Anhänger zu Trainingszwecken auf, sagte der Chef des US-Afrika-Kommandos (Africom), General David M. Rodriguez, vor Journalisten in Washington. Das genaue Ausmaß sei aber noch unklar.
Der General erklärte, dass die Camps momentan noch nicht Ziel von US-Luftangriffen seien. Die Aktivitäten der Kämpfer in Libyen seien noch "sehr klein" und es werde genau beobachtet, wie sie sich künftig entwickelten, sagte Rodriguez.
Die US-Regierung und auch europäische Experten hatten zuvor bereits Bedenken geäußert, dass sich die Dschihadisten die politische Instabilität in Libyen zunutze machen könnten, um dort ihren Einfluss zu stärken. Die Gruppe um Anführer Abu Bakr al-Baghdadi hatte angekündigt, das von ihr im Irak und in Syrien ausgerufene Kalifat nach Libyen ausdehnen zu wollen.
Der US-General sagte, er gehe davon aus, dass es sich bei den IS-Kämpfern in Libyen nicht um Dschihadisten handle, die in das Land gereist seien. Vielmehr handele es sich um Mitglieder örtlicher Gruppierungen, die mit dem IS sympathisieren.
In Städten im Osten Libyens ringt die Armee des Landes seit Monaten mit Islamistenmilizen um die Vorherrschaft. Vergangenen Monat hatten die Vereinten Nationen zwei Ableger der Miliz Ansar al-Scharia in den heftig umkämpften Städten Bengasi und Derna auf eine schwarze Liste von Terrororganisationen gesetzt.
Weitere Details zu Irans Engagement gegen den IS
Das US-Verteidigungsministerium hat weitere Informationen zu iranischen Luftangriffen bekannt gegeben, die aus Teheran selbst bislang nicht bestätigt wurden. Iranische Kampfjets hätten am vergangenen Wochenende in der östlichen Provinz Dijala Ziele angegriffen, sagte ein Pentagonsprecher. Dort seien die USA "nicht aktiv". Dem US-Verteidigungsministerium zufolge arbeiteten Militärberater Teherans und Washingtons im Irak ein Konzept verschiedener Interventionsgebiete aus.
Ein weiterer Vertreter der US-Regierung, der anonym bleiben wollte, sagte, Iran und die USA wollten Konfrontationen vermeiden. Es gebe eine Art "stillschweigende Vereinbarung", dass die USA nicht in demselben Gebiet wie Iran im Einsatz seien. Im Gegenzug greife Iran die US-Kräfte nicht an.
Das britische Militär, das sich an der US-geführten Koalition beteiligt, erklärte dazu, London wisse, dass Iran "Streitkräfte im Irak stationiert" habe. Großbritannien kooperiere aber nicht mit ihnen, sagte ein Militärvertreter in London.