Bilder des Jahres:Bewegende Momente 2014

Ein Schiff steckt im Packeis fest, ein Virus breitet sich aus und ein Flugzeug verschwindet: Es war ein Jahr mit vielen aufwühlenden Momenten. Aber auch eine hollywoodreife Hochzeit und der Prozess gegen einen berühmten Sportler prägten 2014. Ein Rückblick in Bildern.

1 / 26
(Foto: Andrew Peacock/AFP)

Das Jahr beginnt frostig - zumindest für die 74 Menschen an Bord der Akademik Shokalskiy. Das Schiff steckt zum Jahreswechsel eine Woche lang im Packeis der Antarktis fest. Die Passagiere nehmen den unfreiwilligen Zwischenstopp gelassen: Während mehrere Eisbrecher vergeblich versuchen, an das Schiff heranzukommen, drehen die Expeditionsteilnehmer Videos, in denen sie unter anderem selbstkomponierte Lieder singen. Am 2. Januar werden sie schließlich mit dem Hubschrauber auf ein anderes Schiff gebracht. Die Besatzung bleibt an Bord.

2 / 26
(Foto: dpa)

140 Kilogramm Kokain finden Aldi-Mitarbeiter in Berlin und Brandenburg, als sie eine Ladung Bananenkisten auspacken wollen. Es ist der größte Drogenfund in Berlin seit Jahren, das Kokain entspricht einem Schwarzmarktwert von sechs Millionen Euro. Die Polizisten des Landeskriminalamts, die den Zufallsfund am 7. Januar präsentieren, gehen von einem "logistischen Fehler der Täter" aus. Die Kriminellen haben die Drogen wohl einfach nicht rechtzeitig abgeholt.

3 / 26
(Foto: REUTERS)

Im Februar sorgt Giraffe Marius für Aufregung. Das gesunde, anderthalb Jahre alte Tier wird im Kopenhagener Zoo durch einen Bolzenschuss getötet. Wegen Inzuchtgefahr, sagt die Zooleitung. Es gibt mehrere Online-Petitionen und eine Facebookgruppe, die den Tod der Giraffe verhindern wollen, doch nichts hilft: Am 9. Februar wird Marius erschossen, vor Publikum in Stücke geschnitten und an die Löwen verfüttert. Die Diskussion dagegen geht noch mehrere Tage weiter, Kopenhagens Zoodirektor erhält Morddrohungen. Einen Monat später müssen vier Löwen ihr Leben lassen - aus Platz- und Altersgründen.

4 / 26
(Foto: REUTERS)

Sie haben lange nach ihm gesucht - auch in der Kanalisation. Ende Februar gelingt der mexikanischen Polizei dann die Verhaftung des meistgesuchten Mannes der Welt: Joaquín Guzmán, Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells, ist eine der Hauptfiguren des mexikanischen Drogenkriegs, in dem seit Eingreifen der Streitkräfte im Jahr 2006 mehr als 70.000 Menschen ermordet wurden. Guzmáns Beiname ist "El Chapo", der Kurze - er misst gerade einmal 1,60 Meter.

5 / 26
(Foto: Reuters)

Den meistgeteilten Tweet aller Zeiten will Moderatorin Ellen DeGeneres absetzen - in der Oscar-Nacht Ende März hat sie dafür die richtigen Protagonisten, halb Hollywood drängt sich auf dem berühmten Selfie. Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass die Angelegenheit nicht so spontan war, wie es aussah. Samsung hat die Oscar-Verleihung mit etwa 20 Millionen Dollar gesponsert, im Paket ist auch Product Placement während der Show enthalten. Und mit welchem Handy hat DeGeneres das Selfie schießen lassen? Richtig - mit einem Smartphone aus dem Hause Samsung.

6 / 26
(Foto: REUTERS)

Es ist eine der größten Katastrophen des Jahres 2014: Am 8. März verschwindet eine Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord vom Radar. Flug MH370 startet pünktlich in Kuala Lumpur, in Peking kommt die Maschine aber nie an. Nach der Auswertung von Satellitendaten gehen die Verantwortlichen davon aus, dass das Flugzeug vom Kurs abgewichen und nach Abbruch des Funkkontakts noch etwa sieben Stunden in südwestlicher Richtung auf den indischen Ozean hinausgeflogen ist. Die Suche, im Bild ist eine beteiligte Militärmaschine zu sehen, dauert an. Die Hintergründe des Verschwindens sind genauso unklar wie der Verbleib des Flugzeugs.

7 / 26
(Foto: dpa)

In den Morgenstunden des 16. April sendet die Besatzung der Sewol einen Notruf, wenige Stunden später ist die Fähre beinahe vollständig gesunken. Von den 500 Menschen Bord des südkoreanischen Schiffes, unter ihnen mehr als 300 Schüler eines Gymnasiums, können die meisten nicht gerettet werden. Schuld sind auch die Anweisungen der Crew, die Passagiere sollten in ihren Kabinen bleiben. Im November wird der Kapitän der Sewol zu 36 Jahren Haft verurteilt, der Fährunternehmer zu zehn Jahren.

8 / 26
(Foto: REUTERS)

"Rise Like a Phoenix" heißt das Lied, das beim Eurovision Song Contest am 11. Mai 2014 in Kopenhagen gewinnt. Doch während die Melodie schnell vergessen ist, hat die Welt nach diesem 11. Mai einen neuen Star: Conchita Wurst, österreichische Dragqueen mit kolumbianischen Wurzeln. Bärtige Schönheit mit Kajal und wallender Mähne, Kunstfigur im Glitzerkleid. Hinter Conchita steckt der 1988 in Gmunden geborene Österreicher Tom Neuwirth. Die Mission: Weniger Diskriminierung, mehr Toleranz.

9 / 26
(Foto: AFP)

Ein Mann küsst seinen Sohn, der am 13. Mai als einer der Überlebenden aus der Kohlegrube im türkischen Soma gerettet wird. Für 301 Kumpel kommt nach offiziellen Angaben jede Hilfe zu spät. Eine Explosion hatte ein Feuer ausgelöst. Das Unglück hätte verhindert werden können, Sicherheitsmängel in dem Kohlebergwerk waren lange bekannt - doch nichts geschah, um sie zu beheben. Die Regierung, allen voran Premier Erdoğan, ziehen infolge des Unglücks heftige Kritik auf sich. Türkische Kohlegruben gelten als die gefährlichsten der Welt.

10 / 26
(Foto: esa/NASA)

Grüße aus dem Weltraum schickt von 28. Mai an der deutsche Astronaut Alexander Gerst. Dutzende Experimente führt der Raumfahrer an Bord der internationalen Raumstation ISS durch. Dazwischen bleibt Zeit für Fotoaufnahmen von der Erde, Interviews mit Schulklassen und allerlei Faxen in der Schwerelosigkeit. Im November kehrt der 38-Jährige wohlbehalten zur Erde zurück.

11 / 26
(Foto: Nicolas Armer/dpa)

Fast zwei Wochen sitzt Forscher Johann W. im Juni in der Riesending-Höhle bei Berchtesgaden fest. Er ist in Deutschlands tiefster und längster Höhle unterwegs, als er bei einem Steinschlag ein Schädel-Hirn-Trauma erleidet. Die Retter werden mit dem Hubschrauber zum Einstieg in 1800 Metern Höhe geflogen, arbeiten sich dann mehr als drei Tage lang zur Unfallstelle vor. Sie müssen den Forscher vorsichtig bewegen, zu starke Erschütterungen brächten seine Gesundheit in Gefahr. Nach knapp zwei Wochen ist der 52-Jährige gerettet, kann weitere zwei Wochen später sogar das Krankenhaus verlassen.

12 / 26
(Foto: Louisa Gouliamaki/AFP)

Ein Mitglied der "Dreamwalker"-Gruppe springt von einem Felsen zum Navagio-Strand hinab, einem beliebten Postkartenmotiv auf der griechischen Insel Zakynthos. Ziel der Gruppe ist es, an 80 für ihre natürliche oder architektonische Schönheit berühmten Orten in die Tiefe zu springen. Im Gegensatz zum Bungee Jumping werden die Springer beim Rope Jumping nicht wieder zurück in die Luft geschleudert, sondern landen am Ende im weichen Sand.

13 / 26
(Foto: John Stillwell/AP)

Der jüngste Spross des britischen Königshauses ist zugleich dessen bestes Aushängeschild. Alle lieben George! Am 22. Juli feierte der Prinz seinen ersten Geburtstag, bald wird er ein Geschwisterchen bekommen, das sich so einiges vom vorbildlich entzückenden großen Bruder wird abschauen können.

14 / 26
(Foto: REUTERS)

Groß und leuchtend gelb - so erscheint der Supermond am 12. Juli über dem südspanischen Städtchen Olvera. Beim Supermond handelt es sich um den hellstmöglichen Vollmond. Der Erdtrabant erscheint zu dieser Zeit um 14 Prozent größer und leuchtet 30 Prozent heller als an normalen Tagen. Das besondere astronomische Schauspiel tritt immer dann auf, wenn der Mond der Erde auf seiner elliptischen Umlaufbahn besonders nahe kommt. Das ist 2014 gleich dreimal der Fall.

15 / 26
(Foto: Yasuyoshi Chiba/AFP)

Brasilianer am Ipanema Beach beim Fußball spielen. Ein paar Kilometer weiter, im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro, wird die Deutsche Nationalmannschaft am 13. Juli 2014 zum vierten Mal Weltmeister. Im Endspiel gewinnen sie gegen Argentinien - nachdem Gastgeber Brasilien im Halbfinale 1:7 gegen die Deutschen verloren hatte.

16 / 26
(Foto: AFP)

Ein Flugzeug der Air Malaysia stürzt am 17. Juli über der umkämpften Ostukraine ab. Niemand der 298 Menschen an Bord des Fluges MH17 überlebt. Sofort gibt es Vermutungen, die Maschine sei abgeschossen worden: Die ukrainische Regierung und prorussische Separatisten schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Ende des Jahres bestätigen niederländische Ermittler, dass die Maschine von einer "Vielzahl hochenergetischer Objekte" durchlöchert worden sei. Die Trümmer würden daraufhindeuten, dass das Flugzeug bereits in der Luft in mehrere Teile durchbrochen sei.

17 / 26
(Foto: dpa)

Besser spät als nie: Die Costa Concordia erreicht im Juli den Abwrackhafen in Genua. Mehr als zwei Jahre lang, lag das Kreuzfahrtschiff zuvor im Hafen von Giglio. Weitere zwei Jahre soll es dauern, bis die Abwrackarbeiten beendet sind. Bei dem Schiffsunfall im Januar 2012 waren mehr als 4000 Passagiere an Bord, 32 Menschen starben, unter ihnen zwölf Deutsche.

18 / 26
(Foto: AP)

Ein Mädchen wird von Männern in gelben Anzügen im September in ein liberisches Krankenhaus gebracht. Die Neunjährige hat Ebola-Symptome und muss behandelt werden. Allein bis August hat die Epidemie in Westafrika 1700 Menschen infiziert, 900 sind gestorben. Das nimmt die WHO zum Anlass, einen Internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen. Experten sprechen vom wohl schlimmsten Ausbruch, seit der Entdeckung des Virus.

19 / 26
(Foto: dpa)

Wie rostige, verbogene Schrauben sehen die orange eingefärbten Ebolaviren aus. Jedenfalls, wenn man sie 10 000-fach vergrößert. Ein zugelassenes wirksames Mittel gegen Ebola gibt es nicht, erste Patienten wurden aber bereits mit dem nicht zugelassenen Medikament "ZMapp" behandelt.

20 / 26
(Foto: REUTERS)

"Black lives matter" - schwarze Leben zählen: Mit diesem Spruch will ein Demonstrant auf die ungleiche Behandlung Schwarzer und Weißer in Amerika aufmerksam machen. Der Fall des unbewaffneten Michael Brown, der von dem weißen Polizisten Darren Wilson nach einer körperlichen Auseinandersetzung erschossen wurde, löst in Ferguson monatelang heftige Proteste aus. Wilson, der den 18-Jährigen tötete, wird im November freigesprochen.

21 / 26
(Foto: Getty Images)

Mit vier Schüssen durch die Badezimmertür hatte Oscar Pistorius seine Freundin Reeva Steenkamp im Februar 2013 getötet. Nach mehreren Verhandlungstagen wird der südafrikanische Sprinter am 12. Oktober wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Weitere drei Jahre auf Bewährung erhält er für einen Verstoß gegen das Waffengesetz. Die Staatsanwaltschaft hält das Urteil für zu milde. Sie fordert, Pistorius wegen Mordes zu verurteilen und legt Berufung ein.

22 / 26
(Foto: dpa)

Wie in Hollywood: Fünf Tage lang dauern die Hochzeitsfeierlichkeiten von George Clooney und der britisch-libanesischen Anwältin Amal Alamuddin. In Venedig geben sie sich das Ja-Wort. Auf dem Wassertaxi "Amore" fahren die frisch Vermählten umringt von Hochzeitsgästen und im Blitzlicht der Fotografen durch den Canal Grande. Noch größer hätte man es wohl kaum inszenieren können.

23 / 26
(Foto: AP)

Ganz plötzlich speit er am 27. September Asche in die Luft und hinterlässt Häuser und Landschaft in einer grauweißen Staubwolke: Bei dem Ausbruch des japanischen Vulkans Ontake sterben mindestens 56 Menschen, die 200 Kilometer westlich von Tokio auf dem Berg unterwegs waren. Der Ausbruch ist so heftig, dass der Rauch mehrere Hundert Meter hoch steigt.

24 / 26
(Foto: Dedy Sahputra/dpa)

Das Grollen dieses 2460 Meter hohe Berges versetzt die Anwohner auf Sumatra (Indonesien) regelmäßig in Panik: Bis zum Jahr 2010 hatte der Sinabung 400 Jahre lang keine Eruptionen erlebt, seit gut einem Jahr ist er wieder aktiv. Beim Ausbruch Anfang Februar kommen mindestens 14 Menschen ums Leben. Mehr als 30 000 flüchten. Damals schleudert der Vulkan Geröll und Asche bis zu zwei Kilometer hoch in die Luft. Das Foto zeigt den Sinabung im Oktober 2014, als er erneut ausbricht.

25 / 26
(Foto: dpa)

Party auf dem Petersplatz: Während ihm Gläubige ein Ständchen singen, pustet Papst Franziskus die Geburtstagskerzen aus. Am 17. Dezember wird der Argentinier 78 Jahre alt. Tausende tanzen ihm zu Ehren Tango auf dem Petersplatz und beten im Anschluss gemeinsam mit ihm - unter anderem für die Opfer der Terroranschläge in Sydney.

26 / 26
(Foto: AP)

Das Jahr endet mit einer traurigen Gewissheit: Ein Airbus der A320-200, der am 28. Dezember auf halbem Weg vom indonesischen Surabaya nach Singapur mit 162 Menschen an Bord vom Radar verschwand, ist abgestürzt. Zwei Tage lang durchkämmten Suchtrupps den indischen Ozean, den verzweifelten Angehörigen der Vermissten blieb nichts übrig, als zu warten und beten. Dann kam die traurige Bestätigung. Das Bild zeigt ein in der Javasee vor Indonesien treibendes Objekt, das vermutlich auch von dem abgestürzten Airbus stammt.

© Süddeutsche.de/feko/kaja/vs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: