Nachlese zum "Tatort: Saarbrücken":Die spinnen, die Saarländer!

Lesezeit: 1 min

Ein Nickerchen im Bordell? Macht dann 500 Euro. Kommissar Stellbrink im Tatort "Weihnachtsgeld". (Foto: SR/Manuela Meyer)

Sie wollen mitreden über den "Tatort"? Hier erfahren Sie, was Maria, Josef und ein an Heiligabend geborenes Baby in einem ARD-Krimi verloren haben. Die Nachlese zum Saarländer "Tatort" - mit den besten Zuschauerkommentaren.

Von Matthias Kohlmaier

Darum geht's:

Es weihnachtet in Saarbücken: Eine Hochschwangere flüchtet vor ihren Schwiegereltern, ein Taxifahrer wird mit einer Lichterkette stranguliert, Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow) wird seiner Brieftasche mitsamt Dienstausweis beraubt und landet bei einer Prostituierten. Und schon nimmt die Saarländer Weihnachtsgeschichte ihren Lauf.

Lesen Sie hier die Rezension von SZ- Tatort-Kritiker Holger Gertz:

Tatort Saarbrücken "Weihnachtsgeld"
:Bis alle Tannenbäume nadeln

In Saarbrücken gilt das Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, dreht man völlig ungeniert. "Weihnachtsgeld" wabert zwischen Lachnummer und Weihnachtsgeschichte. Und man wünscht sich, dass Staatsanwältin und Assistentin zu "Soko Leipzig" abwandern.

Von Holger Gertz

Bezeichnender Dialog:

Kommissar Stellbrink, einen Kollegen im Schlepptau, klopft an einer Wohnungstür, ihm wird aber nicht geöffnet.

Stellbrink: Kollege, hast du mal ne Karte?

Polizist (ihm eine Scheckkarte reichend): Mm.

Stellbrink: Ein Tag vor Weihnachten: Zeit, das vorletzte Türchen aufzumachen. (Er öffnet die Tür - natürlich - binnen weniger Sekunden.) Voilà!

Die beste Szene:

Für alle Freunde eines gepflegten Krippenspiels mit dramaturgischen Anleihen aus dem Lustigen Taschenbuch: jede. Für alle Freunde eines Krimis für Erwachsene: keine.

Die besten Zuschauerkommentare:

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Top:

0815- Tatorte gibt es viele, und es werden immer mehr. Mit ihrem, sagen wir: sehr speziellen, Konzept haben sie im Saarland aber in jedem Fall ein Alleinstellungsmerkmal, das ihnen so schnell keiner streitig macht.

Flop:

Ein anonymer Anrufer meldet von einer Telefonzelle aus einen Autounfall mit Personenschaden. Kommissar Stellbrink und sein Team finden nicht nur sofort einen Zeugen, der den Anrufer zufällig gesehen hat, dieser Zeuge ist auch noch "Schnellzeichner und Eventkarikaturist" und kann binnen handgestoppter 17 Sekunden ein perfektes Phantombild des Mannes anfertigen. Und er weiß auch, wo der nächste Copyshop ist, in dem die Ermittler das Bild sogleich vervielfältigen können. Polizeiarbeit scheint nicht so schwierig zu sein wie wir immer gedacht haben.

Die Schlusspointe:

Nach dem vielen, vielen Klamauk wird's kurz vor Schluss doch noch ein bisschen tragisch. Nur um dann in der allerletzten Einstellung alle Beteiligten zu zeigen, gemeinsam fröhlich den Silvesterabend begehend, an einer langen Tafel wie zum letzten Abendmahl aufgereiht. Die spinnen, die Saarländer!

Die Erkenntnis:

Zwei zentrale Figuren dieses Films heißen Maria (hochschwanger) und Jupp (Kurzform von Josef), sie landen im Verlauf der Geschichte in einer Scheune im Stroh. Der Film spielt zur Weihnachtszeit. Maria, Josef, Weihnachten, Scheune, Baby. Natürlich ist dieses Stück Film nicht zufällig entgleist, sondern absichtlich derart überzeichnet. Aber ohne irgendwen beleidigen zu wollen: Man muss schon einer ganz besonderen Sorte Mensch angehören, um diesen Tatort nicht lächerlich zu finden.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

"Tatort"-Kommissare im Überblick
:Wer ermittelt wo mit welchen Tricks?

Zwei Mädels in Dresden, ein Pärchen in Weimar und die Münchner seit 25 Jahren. Alles, was Sie über die "Tatort"-Kommissare wissen müssen - in unserer interaktiven Grafik.

Von Carolin Gasteiger und Jessy Asmus

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: