Belgien:Lebenslange Haftstrafe für homophoben Mord

Sie lauerten ihm vor einer Disko auf: Wegen eines schwulenfeindlichen Mordes in Belgien müssen vier Männer lange Haftstrafen verbüßen. In dem Land gibt es ein Gesetz, das einen solchen Tatumstand als erschwerend wertet.

In Belgien sind drei Männer wegen eines homophoben Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein vierter Mittäter muss 30 Jahre ins Gefängnis, wie das Gericht in Lüttich entschied.

Die vier Männer hatten im April 2012 vor einer Schwulen-Disko in Lüttich dem 32-Jährigen aufgelauert. Mehrere Tage später war seine Leiche auf einem Feld etwa 20 Kilometer vor der Stadt gefunden worden. Laut Staatsanwaltschaft wurde der junge Mann totgeschlagen, sein Todeskampf soll sich über Stunden hingezogen haben.

Spezielles Gesetz in Belgien

Es war das zweite Mal, dass Homophobie in Belgien als erschwerender Tatumstand in ein Strafmaß einfloss. Außer wegen Mordes wurden die Täter auch wegen unmenschlichen und herabwürdigenden Verhaltens verurteilt. In Belgien wird Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung seit 2006 genau wie Rassismus und Antisemitismus als erschwerender Tatumstand gewertet.

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