Studie zu Zufriedenheit im Job:Ein bisschen auf dem Sprung

  • Laut einer Forsa-Studie ist der Großteil der Deutschen glücklich mit seinem Job. Viele Menschen könnten sich aber eine erfüllendere Tätigkeit vorstellen.
  • Mehr als ein Drittel der Befragten überlegt ernsthaft, sich 2015 beruflich zu verändern.
  • Für die repräsentative Studie befragte Forsa im Auftrag des sozialen Netzwerks Xing 1008 Fach- und Führungskräfte.

Auf der Suche nach Erfüllung

Macht uns unser Job glücklich? Halten wir nur des Geldes wegen an unserem Arbeitsplatz fest? Und sollten wir uns vielleicht nach einer neuen Aufgabe umsehen? Solche und weitere Fragen hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Januar in einer repräsentativen Studie für das soziale Netzwerk Xing 1008 Fach- und Führungskräften gestellt. Die beiden Hauptergebnisse: Obwohl die Mehrheit (83 Prozent) der Erwerbstätigen angibt, mit ihrem Job zufrieden zu sein, sagt gleichzeitig mehr als die Hälfte (53 Prozent), dass sie mehr Erfüllung in ihrer aktuellen Tätigkeit sucht.

Recruiting-Experte Gero Hesse sieht darin ein wiederkehrendes Muster: "Diese Diskrepanz ist typisch. Viele Menschen nehmen ihre berufliche Situation einfach hin, obwohl sie darin nicht das finden, was ihnen wirklich Spaß macht. Jeder sollte sich ehrlich hinterfragen: Passt mein Job zu mir und meiner Lebenssituation oder bin ich nur zu bequem für eine Veränderung?"

"Muss ich noch 20 Jahre in diesem Job aushalten?" Lesen Sie hier ein Interview mit Karrierecoach Vincent Zeylmans zum Thema berufliche Neuorientierung.

Weitere Ergebnisse der Forsa-Studie

Viele Erwerbstätige sind laut der aktuellen Erhebung zumindest latent auf Jobsuche: Jeder Dritte (34 Prozent) ist offen für einen beruflichen Neustart im Jahr 2015 beziehungsweise plant ihn sogar konkret. Von den bis 49-Jährigen und den Geringerverdienenden mit weniger als 2.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen wollen sich sogar vier von zehn Befragten beruflich verändern.

Einig sind sich alle Befragten darin, dass Geld allein nicht glücklich macht - auch für Erwerbstätige mit geringerem Einkommen ist das Gehalt nicht das ausschlaggebende Kriterium bei der Jobsuche. Für nahezu alle steht eine positive Arbeitsatmosphäre an erster Stelle (98 Prozent), dicht gefolgt vom Verhalten des Vorgesetzten (93 Prozent). Das Gehalt ist für 85 Prozent ein wichtiger Faktor, nahezu gleichauf mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (81 Prozent). Während es Frauen vergleichsweise häufiger darauf ankommt, dass ihr Job sinnvoll ist und dem Gemeinwohl dient (77 Prozent vs. 61 Prozent bei Männern), erwarten Männer im Vergleich eher gute Aufstiegschancen (63 Prozent vs. 55 Prozent bei Frauen).

Abseits des Berufslebens haben sich die Erwerbstätigen in Deutschland zum Ziel gesetzt, Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen. 84 Prozent der Befragten gaben an, 2015 mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen zu wollen. Frauen (87 Prozent) legen etwas mehr Wert darauf, diesen Vorsatz umzusetzen, als Männer (82 Prozent), genauso wie die Befragten mit minderjährigen Kindernim Vergleich zu denen ohne jungen Nachwuchs im Haushalt (87 Prozent vs. 82 Prozent).

Nicht nur beim Wunsch nach mehr Zeit mit Familie und Freunden zeigt sich, dass Frauen die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf immer noch wichtiger ist als Männern. Die Auswertung der Studie ergab auch, dass für fast die Hälfte der befragten Frauen (47 Prozent) das Thema Vereinbarkeit ein entscheidender Faktor bei der Jobsuche ist - bei den Männern fand das nur etwas mehr als ein Drittel relevant (35 Prozent).

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