David Alaba beim FC Bayern:Pep sagt "wow"

FC Bayern München - FC Schalke 04

David Alaba (re.): Höchste Wertschätzung vom Trainer

(Foto: dpa)

Richtig begeistert wirkt Pep Guardiola nicht nach dem Sieg des FC Bayern in Stuttgart - aber als die Sprache auf David Alaba kommt, wird der Trainer euphorisch. In seiner Fußballlehre ist der Österreicher enorm wichtig.

Von Maik Rosner, Stuttgart

Pep Guardiola lauschte den Ausführungen des Kollegen. Huub Stevens dozierte gerade über Strategien eines Trainers im Abstiegskampf. "Muss ich hier jammern?" fragte der Stuttgarter Fußballlehrer in den Presseraum, um die Antwort selbst zu geben. "Nein! Ich muss Vertrauen ausstrahlen."

Guardiola stützte derweil seinen Kopf mit der rechten Hand ab, mit ernster Miene schaute er herüber zu Stevens, aber in seinen Gedanken schien er noch einmal zu rekapitulieren, warum er nicht so recht begeistert sein konnte über den dritten Rückrundenauftritt seiner Mannschaft, jedenfalls in der ersten Halbzeit. Es war vermutlich eine gute Idee, Guardiola nun auf David Alaba anzusprechen. Sein Blick hellte sich erkennbar auf.

"David ist immer fit", hob der Trainer Guardiola an, erinnerte an die Innenbandverletzung, die den Österreicher von Anfang November an zwei Monate lang zum Zuschauen gezwungen hatte, und sagte dann: "Wenn du ihn siehst: Wow!" Es folgten noch ein paar allgemeine Einschätzungen, die der Katalane schon häufiger vorgetragen hat, aber dieses vorangegangene "Wow!" verlieh den Elogen Nachdruck. "Er kann überall spielen", sagte also Guardiola, "er ist einer der wichtigsten Spieler unserer Mannschaft."

Bei Alaba ist das Lob ernst zu nehmen

In Alaba erkennt der Trainer seine Fußballideale, jene Leichtfüßigkeit, Spritzigkeit, Spielintelligenz und Technik, die es für seine Ballbesitzlehre bedarf. Dass Alaba nebenbei auch mit viel Einsatzfreude und Ehrgeiz spielt, macht den 22-Jährigen zu Guardiolas Musterschüler, vielleicht sogar Liebling. "Wenn morgen das Champions-League-Finale wäre, würde Alaba spielen", hatte Guardiola ja schon gesagt, als Alaba im Wintertrainingslager erstmals wieder in einem Testspiel mitgewirkt hatte.

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Viel mehr Wertschätzung geht kaum. Und sie ist vor allem in seinem Fall kein höflich geflochtener Kranz, sondern durchweg für voll zu nehmen. Alabas direkt und hübsch erzieltes Freistoßtor in der 51. Minute zum 2:0-Endstand war in Stuttgart nur die auffälligste Aktion einer überzeugenden Leistung. Lauffreudig, engagiert und vor allem bei den Kontern des VfB auffallend oft als schnelle Ein-Mann-Eingreiftruppe zur Stelle - Alaba zeigte einmal mehr, welche Bedeutung er für das Spiel des Meisters hat.

Solch einen Stellenwert genießt Mitchell Weiser zwar nicht, aber auch der 20-Jährige konnte sein zweites Spiel hintereinander von Beginn an durchaus als Empfehlung für weitere Einsätze auf der rechten Seite werten. Nicht allein, weil er Arjen Robbens 1:0 (41.) hübsch und vor allem gedankenschnell vorbereitet hatte. Sondern auch wegen einer erneut soliden und nahezu fehlerfreien Leistung. "Der Mitch macht das gut, er hat eine gute Entwicklung genommen", lobte Robben.

Die schlechte Nachricht aus Weisers Sicht: Der jüngst verletzte Rafinha soll nun wieder ins Training einsteigen. Mindestens gegen den Hamburger SV am kommenden Samstag darf Weiser aber noch einmal auf einen Einsatz hoffen. Und auch mittelfristig auf Guardiolas Vertrauen.

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