Bagdad:Erstmals Frau im Irak zur Bürgermeisterin ernannt

  • Bagdad soll künftig von der Ingenieurin Sekra Alwach regiert werden. Sie ist die erste Frau, die im Irak ein solches Amt innehat.
  • Die irakische Hauptstadt ist regelmäßig das Ziel von Anschlägen.

Bauingenieurin neues Stadtoberhaupt von Bagdad

Die Bauingenieurin Sekra Alwach ist vom irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi zur Bürgermeisterin von Bagdad ernannt worden und soll an diesem Sonntag ihr neues Amt antreten. Das teilte ein Regierungssprecher mit. Die bisherige Generaldirektorin im Bildungsministerium tritt die Nachfolge von Naim Abub an, der den Angaben zufolge von al-Abadi entlassen wurde.

Kritik an bisherigem Bürgermeister Abub

Naim Abubs Ablösung sei keine Bestrafung, hieß es. Kritiker hatten dem Bürgermeister zuletzt aber immer wieder Inkompetenz vorgeworfen. Im März 2014 sorgte er für Aufsehen, als er sagte, die immer wieder von Anschlägen erschütterte irakische Hauptstadt sei "schöner als New York und Dubai" und überhaupt "die schönste Stadt der Welt". In dem Land gibt es seit Jahren fast täglich Anschläge: Meist gehen sie von sunnitischen Extremisten aus und haben Schiiten zum Ziel. Sunniten fühlen sich im Irak seit dem Sturz von Saddam Hussein 2003 benachteiligt. Das begünstigte auch den Vormarsch der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Norden und Westen.

Kampf gegen IS
:Irak plant Offensive gegen Mossul

Mit 25 000 Soldaten will der Irak die Stadt Mossul vom Islamischen Staat zurückerobern - womöglich mit Hilfe der USA. Im Kampf gegen die Terroristen will das US-Militär auch syrische Rebellen aufrüsten.

Benachteiligung von Frauen im Irak

Alwach ist nicht nur die erste Frau an der Spitze des Rathauses in der Hauptstadt, sondern die erste Bürgermeisterin im Irak überhaupt. Aktivisten zufolge ist Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen weit verbreitet. 2014 legten die Vereinten Nationen (UN) einen Bericht vor, wonach mindestens ein Viertel der irakischen Frauen über 12 Jahren nicht lesen können. Nur etwa 14 Prozent gehen einer Erwerbstätigkeit nach.

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