Rekordgewinn:Das Lego-Prinzip

  • Im vergangenen Jahr hat der Spielzeughersteller Lego fast eine Milliarde Euro Gewinn gemacht - so viel wie noch nie.
  • Das Rekordergebnis kommt aber nicht nur von den berühmten Bauklötzen. Auch im Kino macht Lego gute Geschäfte.

Von Pia Ratzesberger

Lego, das waren früher einmal ein paar bunte Steine. Mit den blauen, gelben oder grünen Plastikklötzchen wurden in Kinderzimmern nicht nur Burgen und Autos, sondern Stein für Stein ganze Phantasiewelten erbaut. Mittlerweile jedoch kennen Kinder den Namen Lego schon lange nicht mehr nur wegen seiner Klötzchen. Sondern auch aus Computerspielen, Freizeitparks oder dem Kino.

Erst im vergangenen Jahr lief der schrill animierte Film "The Lego Movie" über die Kinoleinwände, ein kleines Legomännchen namens Emmet kämpft sich darin an der Seite von Batman und Wonder Woman durch verschiedene Abenteuer. Am Startwochenende in den USA spielte der Film allein etwa 69 Millionen US-Dollar ein, auch in Deutschland rangierte er vom ersten Wochenende an auf Platz Eins der Kinocharts. Lego kann also nicht nur Spielzeug, Lego kann auch Kino.

"Das beste Jahr überhaupt"

Unter anderem deshalb hat das dänische Unternehmen im vergangenen Jahr so viel eingenommen wie noch nie: 2014 verdiente der Spielzeughersteller sieben Milliarden dänische Kronen, also etwa 938 Millionen Euro. Der Umsatz stieg von 25,3 auf knapp 28,6 Milliarden Kronen (etwa 3,8 Milliarden Euro). Vorstandschef Jørgen Vig Knudstorp sprach vom "besten Jahr überhaupt für die Lego-Gruppe".

Sein Unternehmen versteht es, immer wieder neue Produktlinien zu entwerfen - und diese geschickt mit Figuren zu verbinden, die Kindern bereits bekannt sind: egal ob der kleine Hobbit, die Eiskönigin von Disney oder die Krieger aus Star Wars. Wen die Kinder lieben, den liebt auch Lego. Wer bei den Kleinen brilliert, bekommt eine eigene Legofigur - und natürlich gleich noch eine ganze Plastik-Spielwelt außenrum. Gerade deshalb sind die Spielsteine mit den Noppen nie aus der Mode gekommen. Auch wenn schon die Großeltern und Eltern der heutigen Kinder mit ihnen gespielt haben - für andere Spielzeuge ein Todesurteil.

Dem britischen Beratungsunternehmen Brand Finance zufolge gehört Lego mittlerweile sogar zu den markenstärksten Unternehmen der Welt. Kein Wunder also, dass die Konkurrenz Lego diesen Status gerne abspenstig machen würde. Der amerikanische Spielwarenkonzern Mattel will in das Geschäft mit den bunten Steinen einsteigen. Dafür kaufte er im vergangenen Jahr bereits die kanadische Firma Mega Brands, die unter anderem bunte Klötzchen herstellt. Bisher ist Mattel allerdings vor allem für seine Barbies bekannt - und die lagern im Kinderzimmer ja dann doch meist in einer anderen Kiste als die Lego-Steinchen.

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