Planlos, trottelig, aber stets bemüht. Wer heute noch beim Anblick eines Polizisten diese Assoziation hat, saß vermutlich Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger des Öfteren vor dem Fernseher und sah Inspector Gadget in der gleichnamigen Comicserie beim Ermitteln zu. Mithilfe seiner Nichte Sophie und deren Hund Fino (in der englischen Originalfassung: Brain) löste der Mann im grauen Mantel und mit Hut Kriminalfälle - meiste steckte hinter den Verbrechen sein Erzfeind Dr. Kralle (unvorstellbar ohne seine nicht minder bösartige Katze).
So weit, so unspektakulär. Was Inspector Gadget aber bis heute zur Kultfigur macht sind seine namensgebenden "Gadgets" (deutsch: technische Spielereien). Die bleiben ihm auch in der Neuauflage der Zeichentrickserie erhalten, die der kostenpflichtige US-Streamingsender Netflix von März an zeigt. "Dr. Kralle hat sein weltumspannendes Verbrechersyndicat MAD reaktiviert und Inspector Gadget muss ihn stoppen", heißt es in der Pressemitteilung.
Mit der Ankündigung von Netflix dürfte die Achtzigerjahre-Comicserie wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit bekommen - auf dem Markt ist die Neuauflage schon länger. In Auftrag gegeben wurde sie von einem kanadischen Kindersender zum 30-jährigen Serienjubiläum. In Deutschland zeigt Super RTL Inspector Gadget seit Anfang Januar, an jedem Wochentag um 19.45 Uhr. Netflix-Vizepräsident Erik Barmack will die Geschichten rund um den Cyborg-Polizisten nun "Kindern und Familien rund um den Globus" näherbringen.
Neuer Inspector mit alten Gadgets
Dazu wurde die Optik der Zeichentrickserie überarbeitet, doch die typischen Gadgets hat auch der neue Inspector Gadget. In der Orginalserie konnte er beispielsweise Arme, Beine und Hals wie Teleskope ausfahren. Hinter seinen Fingerspitzen verbargen sich diverse nützliche Werkzeuge wie Dietrich oder Bohrmaschine. Und dann war da natürlich sein Hut, der im entscheidenden Moment einen Propeller ausklappte: Wenn sich Gadget von einem Hausdach stürzte (oder, der wahrscheinlichere Fall: stolperte), ging der Spaß erst richtig los.
Mit der Neuauflage will Netflix sein Angebot für Kinder aller Altersstufen erweitern. Neben Inspector Gadget nimmt der Sender eine weitere Comicsendung ins Programm: Im Frühjahr 2016 wird auch Danger Mouse wieder zu sehen sein, der "großartigste Superspion der Welt". Die weiße Maus mit Augenklappe soll, geht es nach Netflix, eine "ganz neue Generation Fans begeistern".
Und die alten Fans der Serien? Die werden bei diesen Nachrichten zumindest ein bisschen nostalgisch.
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Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Artikels hieß es, die Neuauflage sei ein exklusives Netflix-Angebot. Das trifft nicht zu. Wir bitten dies zu entschuldigen.