Verkauf nach Russland besiegelt
Der hochverschuldete Energiekonzern RWE hat den milliardenschweren Verkauf seiner Tochter Dea an eine russische Investorengruppe über die Bühne gebracht. Die Transaktion sei endgültig abgeschlossen, teilten RWE und der Investor LetterOne mit.
RWE Dea fördert in Europa sowie in Nordafrika Öl und Gas. Das Unternehmen gilt als Ertragsperle: Bei 2,1 Milliarden Euro Umsatz lag das Betriebsergebnis 2013 bei 524 Millionen Euro. Der Unternehmenswert von Dea liege auf der Basis aktueller Wechselkurse bei 5,1 Milliarden Euro. Damit ist er etwas höher als die im Januar von RWE genannten fünf Milliarden Euro.
RWE-Konzernchef Peter Terium sprach von einem "Meilenstein" für das Unternehmen. RWE hat mehr als 30 Milliarden Euro Schulden. Der Erlös aus dem Dea-Verkauf soll im wesentlichen in deren Tilgung fließen.
Kritik aus London
Die britische Regierung hatte sich am Samstag vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise gegen eine Veräußerung der zu Dea gehörenden britischen Gas- und Ölfelder an die Russen ausgesprochen. Sie werde gegebenenfalls den Weiterverkauf dieser Felder an eine dritte Partei verlangen. Die Regierung in London kann den Verkauf zwar nicht untersagen, sie kann aber bei einem Eigentümerwechsel Förderlizenzen entziehen.