Wirtschaft:Starker Standort

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Bauer Kompressoren siedelt sich mit einer Investition von 15 Millionen Euro in Geretsried an. Eine Akademie zur Ausbildung der eigenen Mitarbeiter soll folgen

Von Deborah Berger

Geretsried - Zum Empfang der Gäste gab es Sekt, eine Blaskapelle und einen roten Teppich: Vergangenen Freitag wurden in Geretsried das neue, 5000 Quadratmeter große Produktionswerk der Bauer Kompressoren sowie die erweiterte Kantine der Unicomp, beide Tochterfirmen der Bauer Unternehmensgruppe, eingeweiht. Das deutsche Familienunternehmen steht weltweit für Innovation und Qualität in der Hochdruckindustrie. In den neuen Standort hat es nach eigenen Angaben 15 Millionen Euro investiert. In der Geretsrieder Wallensteinstraße wird außerdem ein Ausbildungszentrum, die Bauer Academy, entstehen, in dem Mitarbeiter ausgebildet werden sollen.

Etwa 250 Personen waren gekommen, unter ihnen Bauer-Mitarbeiter und Ehemalige, am Projekt beteiligte Architekten und Bauunternehmer sowie Vertreter der Stadt und des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen. "Mit diesem Richtfest setzen wir ein Zeichen für wachsende Produktivität", sagte Seniorchef Heinz Bauer. Durch die Verlagerung der Produktion von München nach Geretsried verstärkt das Unternehmen seine Präsenz in der Region, bereits seit 2002 hat die Tochtergesellschaft Unicomp einen Standort in Geretsried.

Durch den Umzug der Produktion von München nach Geretsried wurden rund 120 Arbeitsplätze in die Stadt verlagert. Mit dem neuen Werk der Bauer Kompressoren und dessen Schwesterunternehmen Unicomp hält die Bauer Unternehmensgruppe nun etwa 500 Arbeitsplätze in Geretsried. Damit zähle das Unternehmen landkreisweit zu einem der wichtigsten Arbeitgeber, sagte der Wirtschaftsförderer der Landkreises, Andreas Ross. Familienunternehmen wie Bauer bildeten das Rückgrat der Region, da sie mit nachhaltigen Investitionen einen Beitrag zur Robustheit des Arbeitsmarkts leisteten.

"Wir fühlen uns in Geretsried sehr wohl", sagte Monika Bayat, die als Nachfolgerin ihres Vaters Heinz Bauer das Familienunternehmen leitet. Die Ansiedlung des neuen Werks sei auch der wirtschaftsfreundlichen Politik der Stadt zu verdanken. Geretsrieds frühere Bürgermeisterin Cornelia Irmer, die unter den geladenen Gästen war, habe sich besonders für den Bau der neuen Halle eingesetzt.

Bürgermeister Michael Müller lobte ebenfalls Irmers Einsatz und gleichzeitig den Mut, den das Unternehmen Bauer mit diesem großen Projekt bewiesen habe. Die Positionierung in der Region setze Impulse: "Ein solches Vorhaben belebt das wirtschaftliche Schaffen am Standort, ist Inspiration und Anregung für andere Unternehmen."

Das neue Produktionswerk sichere Arbeitsplätze und damit langfristig auch den Wohlstand in Geretsried, führte der zweite Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Philipp Bayat aus. Bauer beweise damit Vertrauen in seine Mitarbeiter und in den Standort. Sowohl im Hinblick auf die Sicherheitstechnik als auch auf den Energiehaushalt entspreche das neue Werk der Bauer Kompressoren modernsten Standards, betonte Bayat. "Wir haben ein besonderes Augenmerk auf einen optimalen Produktionsfluss, moderne Intralogistik mit einem neuen, effizienten Zentrallager und auf ergonomische Arbeitsplätze gelegt", berichtete Peter Kamm, Geschäftsführer von Bauer Kompressoren.

Das Unternehmen ist nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, sondern auch Ausbildungsbetrieb. Bauer lege einen besonderen Wert auf die qualifizierte Ausbildung der Mitarbeiter, betonte Geschäftsführerin Bayat. "Wir möchten jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung und damit eine Perspektive für die Zukunft geben." Das geplante Ausbildungszentrum diene sowohl der Aus- und Weiterbildung als auch der Personalbildung und -entwicklung.

Im Landkreis erhofft man sich außerdem eine Sogwirkung von dem neuen Werk. "Vor allem große Produktionsfirmen haben einen hohen Flächenbedarf. Diese Fläche können wir ihnen hier im Süden Münchens bieten." Man hoffe, so Ross, dass weitere große Unternehmen dem Beispiel Bauer folgen und Standorte in Geretsried und Umgebung errichten.

© SZ vom 24.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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