Musikfestival auf Schalke:"Rock im Revier" statt Grüner Hölle

Rock am Ring

Damals auch noch an der Eifelrennstrecke: Das Musikfestival "Rock am Ring".

(Foto: dpa)
  • Das neue Festival "Grüne Hölle Rock" zieht vom Nürburgring nach Schalke im Ruhrgebiet und heißt von nun an "Rock im Revier".
  • Dem Umzug waren Streitigkeiten der Festivalorganisatoren mit den Ring-Betreibern vorausgegangen.
  • Durch den Verlust der Formel 1 ist der Umzug des Festivals ein weiterer, schwerer Rückschlag für den Nürburgring.

Gelsenkirchen statt Nürburg

Das Ruhrgebiet bekommt mit "Rock im Revier" ein neues Festival - das ist zugleich das Aus für das Festival "Grüne Hölle Rock" am Nürburgring. Dies teilte der Konzertveranstalter Deag mit. Urspünglich sollte das Hardrockfestival an der Eifelrennstrecke stattfinden - als Ersatz für "Rock am Ring", das ins nahe Mendig gezogen war und dort im Juni steigt.

Während die Nürburgring-Gesellschaft Capricorn sauer ist, gibt es in Gelsenkirchen einen Grund zur Freude. "Ganz Schalke 04 und die Region werden das Revier in der Veltins-Arena rocken", wird FC Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies von der Konzertagentur Deag zitiert.

Auch Deag-Vorstandschef Peter Schwenkow zeigte sich erfreut: Die Arena habe eine lange Rocktradition und die Infrastruktur biete ideale Bedingungen - inklusive Zeltplatz.

Vorbereitungen auf das neue Festival

Wie viele Zuschauer an den drei Tagen die Arena besuchen können, sagte der Veranstalter nicht. Es könnten aber mehr als 150 000 Besucher werden. Vor vier Jahren, als Metallica und drei weitere Rockbands in dem Stadion auftraten, passten an dem Tag 57 000 Besucher in die Arena.

Bei dem Festival Ende Mai werden auch Bands wie Metallica, Kiss und Muse erwartet. Die Stadt Gelsenkirchen sicherte dem Veranstalter bereits Hilfe bei der Logistik zu.

Kostenstreit war ausschlaggebend

Der Grund des Umzugs ist ein Kostenstreit. "Das Vertrauensverhältnis mit den Betreibern des Nürburgrings ist vollständig zerrüttet", begründete Schwenkow den Schritt. Für den krisengeplagten Nürburgring ist das ein weiterer, schwerer Rückschlag: In diesem Jahr hatte er bereits die Formel 1 verloren.

Jahrzehntelang war "Rock am Ring" in der Eifel über die Bühne gegangen. Konzertveranstalter Marek Lieberberg und der Capricorn hatten sich aber nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen können.

Der Nürburgring-Betreiber bedauerte den Wechsel. "Wir sind überzeugt, dass ein solches Festival am Nürburgring auch in Zukunft mit dem richtigen Veranstalter funktioniert", teilte der Sprecher der Capricorn Nürburgring GmbH (CNG), Pietro Nuvoloni, mit.

Er kritisierte den Konzertveranstalter: "Die öffentliche Spekulation über die Verlegung durch die Deag hat die Veranstaltung "Grüne Hölle Rock" und den Nürburgring schwer beschädigt." Ein solches Verhalten werde die CNG "nicht so einfach hinnehmen können". Mit der Deag war ein Fünf-Jahres-Vertrag vereinbart worden.

Alle Karten für "Grüne Hölle Rock" gelten laut Deag auch für das "Rock im Revier". Fans könnten ihre Karten auch für das Partnerfestival "Rockavaria" in München umtauschen oder dort zurückgeben, wo sie gekauft wurden.

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