Landrat für Tröglitz erhält Polizeischutz
Nach dem Brandanschlag auf ein noch nicht bezogenes Flüchtlingsheim in Tröglitz in Sachsen-Anhalt steht der zuständige Landrat Götz Ulrich (CDU) unter besonderem Schutz. Das sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU).
Brandanschlag von Tröglitz:Wer schweigt, überlässt den Brandstiftern das Feld
In Tröglitz brennt ein Haus, in das Flüchtlinge einziehen sollten. Gegen den Hass der Brandstifter wenden sich viele Menschen mit Offenheit - jetzt erst recht, kein Schritt zurück. Darin liegt auch ein Aufruf an die Unbeteiligten, die Zweifelnden: Überwindet Euch endlich, bringt Euch ein, im Guten.
Zuvor hatte der Landrat des Burgenlandkreises in einem Interview von n-tv.de berichtet, dass er bedroht werde unter anderem mit "Methoden der franzöischen Revolution". Dem MDR sagte Ulrich, für die Kommunalpolitiker sei das eine sehr schwere Situation: "Wir machen uns Sorgen um unsere Familien."
Noch keine Erkenntnisse über mutmaßliche Brandstifter
Der Landrat ist zuständig für die Unterbringung von Asylbewerbern im Burgenlandkreis. Noch am vergangenen hatte Dienstag der CDU-Politiker auf einer Einwohnerversammlung in Tröglitz über die Pläne für die Asylbewerberunterkunft informiert. Der Dachstuhl des Hauses ging in der Nacht zum Samstag in Flammen auf.
Wer das Haus in Brand gesteckt hat, ist weiter unklar. Die Ermittler halten einen politischen Hintergrund für naheliegend. In dem Haus hätten 40 Flüchtlinge im Mai vorerst eine Unterkunft finden sollen. Bereits Anfang März geriet der Ort in die Schlagzeilen, weil der ehrenamtliche Bürgermeister Markus Nierth (parteilos) wegen rechtsextremer Anfeindungen zurückgetreten war.