Die Bayern erreichen das Halbfinale der Champions League, das beherrschende Thema der Vorwoche ist aber trotzdem nicht ausgeräumt. Am Rande des 6:1 gegen den FC Porto äußerte sich Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge erneut zum Rücktritt des langjährigen Mannschaftsarztes Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt.
"Ich habe gestern mit Müller-Wohlfahrt telefoniert", teilte Rummenigge am Dienstagabend mit: "Es war ein gutes Gespräch. Wir haben für ihn eine hohe Wertschätzung, sowohl fachlich als auch menschlich. Er ist eine bedeutende Persönlichkeit und wird immer ein wichtiger Teil der Bayern-Familie bleiben."
Beckenbauer über Müller-Wohlfarth:"Natürlich ist es seltsam"
Der Ehrenpräsident des FC Bayern bedauert den Rücktritt des langjährigen Mannschaftsarztes - und versteht die Gründe nicht. Mario Gomez vom AC Florenz sitzt bei der Niederlage in Verona 90 Minuten auf der Bank.
Details zur Außeinandersetzung zwischen Müller-Wohlfarth und Trainer Pep Guardiola wollte Rummenigge nicht nennen: "Es gibt ein Arztgeheimnis, und es gibt ein Kabinengeheimnis, und deshalb möchte ich das auch in der Kabine belassen."
Beckenbauer äußert Kritik
Vor dem Porto-Spiel äußerte sich auch Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bei Sky. "Ich verstehe auch den 'Mull' nicht. Jetzt wird er fast 73 Jahre und reagiert dort so beleidigt. Da warte ich doch ab und treffe nicht in der Nacht noch die Entscheidung. Und wenn ich dann immer noch Zweifel habe, dann schlafe ich noch eine Nacht darüber und kann dann immer noch die Entscheidung treffen", sagte Beckenbauer.
Müller-Wohlfahrt und seine Mitarbeiter hatten am Donnerstagabend mit sofortiger Wirkung ihre Ämter beim deutschen Fußball-Rekordmeister niedergelegt. Die Mediziner um den 72-jährigen Müller-Wohlfahrt, der seit dem 1. April 1977 mit einer kurzen Unterbrechung für die Bayern tätig war, begründeten den Schritt mit einer nachhaltigen "Beschädigung des Vertrauensverhältnisses". Müller-Wohlfahrt ist weiterhin Teamarzt der deutschen Nationalmannschaft.