Stellenanzeige von IT-Konzern:Pornodarstellerin gesucht

Lesezeit: 1 min

  • Das chinesische IT-Unternehmen Alibaba hat sich nach Protesten für eine Stellenanzeige entschuldigt und sie zurückgezogen.
  • Zur Motivation der Programmierer hatte man eine Mitarbeiterin gesucht, die einer bekannten japanischen Pornodarstellerin ähneln sollte.

Sexismus im Tech-Business

Der gesamten IT-Szene eilt nicht der Ruf voraus, frauenfreundlich zu sein: Ob bei den Gamern oder bei den Entwicklern, regelmäßig wird in der Branche Sexismus angeprangert. Wenig überraschend, dass Frauen in den Führungsriegen von Facebook, Twitter oder Google deutlich in der Minderzahl sind.

Ein Glück, dass es Alibaba gibt - was Gleichberechtigung angeht: "Eines der Erfolgsgeheimnisse von Alibaba ist, dass wir sehr viele Frauen beschäftigen", hat Firmen-Gründer Jack Ma einmal gesagt. 47 Prozent der gesamten Belegschaft des IT-Unternehmens seien Frauen, dazu sei ein Drittel der Führungskräfte weiblich. "Frauen denken mehr an andere als an sich selbst", ergänzte Ma. Das sei der Schlüssel für Alibabas Fähigkeit, die Nutzer passgenau zu bedienen. Mit einer Stellenanzeige hat Alibaba aber nun gezeigt, dass Sexismus in der Firma wohl doch ein Thema zu sein scheint.

"Atemberaubendes" Aussehen erwünscht

Der nun gesuchte "Programmer Encouragement Specialist" (etwa: Motivator für Programmierer) sollte laut Ausschreibung nämlich nicht nur Teams motivieren, enger zusammenführen und zu besserer Arbeit anspornen. Er, beziehungsweise eher sie, sollte auch "atemberaubend" aussehen und am liebsten der japanischen Pornodarstellerin Sola Aoi oder der koreanischen Schauspielerin Song Hye-kyo ähneln. Ein weiteres gesuchtes Attribut: "Auch ohne Make-up jagen dir zahllose Programmierer hinterher."

Was von Alibaba als Scherz gemeint gewesen sein soll, führte via Twitter zu gar keinem positiven Echo:

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Plattform X

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Alibaba hat das Stellengesuch in dieser Form mittlerweile zurückgezogen und sich für die Wortwahl entschuldigt. "Wir entschuldigen uns bei allen, die wir beleidigt haben", zitiert Bloomberg aus einer E-Mail des Unternehmens. Dort heißt es außerdem, die Anzeige sei ein "humorvoller Versuch" gewesen, um Talente zu finden.

© SZ.de/mkoh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Schmähpreis für misslungene Stellenanzeigen
:Lass dich doch mal anregen

Im Kampf um gute Bewerber geben Personaler alles. Und schießen dabei übers Ziel hinaus. Die "Goldene Runkelrübe" prämiert die skurrilsten Auswüchse von Personalkommunikation - eine Auswahl.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: