Lastwagen- und Maschinenbauer:Volkswagen will MAN zerschlagen

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  • Der Lkw- und Maschinenbauer MAN steht vor der Zerschlagung. Mehrheitseigner Volkswagen will den Konzern aufspalten.
  • Beobachter halten es für möglich, dass VW einige MAN-Sparten verkauft.

Aufspaltung eines Traditionskonzerns

Vier Jahre ist es her, da streckte Volkswagen seine Hand nach dem Nutzfahrzeug- und Maschinenkonzern MAN aus. Inzwischen halten die Wolfsburger mehr als 75 Prozent der Aktien. Nun macht VW Ernst und plant offenbar eine Aufspaltung der einst so stolzen Firma. Die Lastwagen- und Bussparte werde in die vom VW-Konzern neu gegründete Holding Truck & Bus GmbH eingebracht, hieß es am Dienstag. Die Maschinenbauaktivitäten kommen unter das VW-Dach. Die Münchner MAN-Zentrale würde damit überflüssig. Die Produktion von Nutzfahrzeugen in München ist davon aber nicht betroffen.

Insider spekulieren bereits über einen späteren Verkauf einiger MAN-Sparten. Dazu gehören unter anderem das Dieselmotoren-Geschäft sowie der Getriebehersteller Renk. Produziert werden zum Beispiel Großmotoren für Schiffe oder Kraftwerke sowie alle Arten von Getrieben. Die Bereiche waren im Auto- und Nutzfahrzeugkonzern VW bisher schon ein Fremdkörper. Andreas Renschler, seit Februar als VW-Konzernvorstand verantwortlich für die Lastwagen-Aktivitäten, habe die Belegschaft und das Management in München über die Pläne zur Neuordnung unterrichtet, hieß es.

Maschinenbau seit 1758

Die Anfänge von MAN gehen weit zurück, bis ins Jahr 1758. Damals wurde in Oberhausen die Eisenhütte St. Antony gegründet. Daraus entwickelte sich ein international tätiger Maschinenbau- und Fahrzeugkonzern, dessen Aktien lange im Deutschen Aktienindex Dax notiert waren. Zuletzt lag der Umsatz bei mehr als 14 Milliarden Euro mit fast 56 000 Mitarbeitern.

Nun will Mehrheitsaktionär Volkswagen das Unternehmen eingliedern. Unter dem Dach der Truck & Bus GmbH wird Volkswagen die Lkw-Marken MAN und Scania zusammenfassen, wie die Wolfsburger bereits vergangene Woche ankündigten. Die beiden Lkw-Töchter sollen eine schlagkräftige Allianz bilden, die es mit den führenden Anbietern Daimler und Volvo aufnehmen kann.

© SZ.de/Reuters/cbu/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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