Kooperation mit den Ländern in der Region nötig
US-Präsident Barack Obama glaubt nicht an eine Lösung des Syrien-Konflikts vor dem Ende seiner Amtszeit. "Die Situation in Syrien ist herzzerreißend, aber sie ist extrem komplex", sagte er dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabiya. Auf die Frage, ob er ein Ende des Bürgerkriegs vor seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt im Januar 2017 erwarte, sagte er: "Wahrscheinlich nicht." Er betonte erneut, dass es keine "militärische Lösung" des Konflikts gebe könne, der bislang mehr als 220 000 Menschen das Leben gekostet hat.
Zur Lösung des Konflikts sei eine Kooperation mit den Golfstaaten, der Türkei und anderen Ländern der Region nötig, sagte Obama. Eine Verantwortung für den Konflikt wies er zurück. "Sie haben einen Bürgerkrieg in einem Land, der aus langwährenden Missständen herrührt", sagte der Präsident. "Das ist nichts, was von den USA ausgelöst wurde, und nichts, was von den USA hätte gestoppt werden können." Die Menschen im Nahen Osten würden allzu oft alle Verantwortung auf Washington schieben, kritisierte Obama.
USA griffen erst ein, als der IS mitmischte
Die USA hatten nach dem Beginn des Konflikts im März 2011 lange gezögert, sich militärisch in die Auseinandersetzung zwischen Präsident Baschar al-Assad und den Rebellen einzumischen. Erst als die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im vergangenen Sommer weite Gebiete im Osten und Norden des Landes in ihre Gewalt brachte, startete Washington mit einer Reihe arabischer Verbündeter Luftangriffe auf die Extremisten. Zudem bildet die US-Armee seit Anfang Mai in Jordanien eine Gruppe moderater Rebellen für den Kampf gegen die IS-Miliz aus.
Terrormiliz erobert Regierungssitz in Ramadi
Nach eintägiger Offensive hat die Terrorgruppe IS den Regierungssitz der umkämpften westirakischen Stadt Ramadi erobert. Nach Angaben eines Polizeioffiziers übernahmen die IS-Kämpfer die Kontrolle über das Regierungsgebäude und hissten dort ihre schwarze Flagge. Damit beherrscht die Miliz die Hauptstadt der Provinz Anbar nun nahezu komplett.
IS-Terror in Syrien:Warum Palmyra uns alle angeht
Vielleicht sollte dieser Text nie veröffentlicht werden, als wäre Palmyra ein Ort wie jeder andere. Leider wissen die Kultur-Nihilisten des Islamischen Staates ja schon: Das Weltkulturerbe zu zerstören lohnt sich für sie - denn es ist ein Teil von uns.
In Syrien verstärkte die Armee wegen des Vormarschs der Islamisten ihre Präsenz in der antiken Stadt Palmyra. Die Soldaten würden Luftangriffe gegen die Extremisten fliegen, die nur noch einen Kilometer von der weltberühmten Oasenstadt entfernt stünden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Der Provinzgouverneur versicherte aber, die Lage in Palmyra sei "unter Kontrolle".