Basketball:Halbfinale gegen Alba Berlin

Die Frankfurt Skyliners verlangen den Basketballern des FC Bayern viel ab, doch am Ende zieht der Münchner Titelverteidiger mit einem 92:71 in die nächste Runde der Playoffs ein.

Von Matthias Schmid

Knapp zwei Stunden dauert es mit dem Auto von Hagen über die A45 nach Frankfurt. Marko Pesic schaffte es deshalb am Sonntagabend nicht rechtzeitig in die Halle zum vierten Spiel im Playoff-Viertelfinale zwischen seinem FC Bayern und den Skyliners Frankfurt, der Geschäftsführer der Münchner kam erst gegen Ende des ersten Viertels an. Pesic hatte vorher in Hagen einen wichtigen Termin, den er sich nicht entgehen lassen wollte: das Endspiel um die deutsche U19-Meisterschaft. Der Bayern-Nachwuchs hat mit dem 69:59-Finalsieg am Sonntagmittag gegen Eintracht/Skyliners Frankfurt vollbracht, was die Profis des FC Bayern noch erreichen wollen: den Titel in der Basketball-Bundesliga zu gewinnen. Nach dem dritten und entscheidenden 92:71 (38:32)-Sieg in der Best-of-five-Serie steht das Team von Trainer Svetislav Pesic nun zumindest schon mal im Halbfinale, wo vom 24. Mai an Alba Berlin der Gegner sein wird.

So klar wie das Ergebnis vermuten ließ, war das Spiel gegen die Skyliners allerdings nicht. In der ersten Hälfte war die Begegnung wie schon in den vorangegangenen drei Partien sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften starteten mit einigen nervösen Aktionen, zahlreichen Fehlwürfen und Ballverlusten. Es war bezeichnend, dass es in den ersten Minuten Center John Bryant war, der für München zum 6:6 ausgleichen konnte - im ersten Viertel punkteten bis auf einen Freiwurf von Nihad Djedovic nur die groß gewachsenen Bayern-Spieler unterm Korb, von außen wollte kein Korb gelingen, weder auf Frankfurter noch auf Münchner Seite. 15:16 lag Bayern so nach dem ersten Viertel zurück. Als dann Sean Armand für Frankfurt den ersten Dreier von jenseits der 6,75-Meter-Linie traf und damit seine Mannschaft 25:18 in Führung brachte, nahm Bayern-Trainer Pesic umgehend eine Auszeit, in der er sein Abwehrsystem von Mann-gegen-Mann auf Zonenverteidigung umstellte. Mit Erfolg: Den Münchnern gelangen 14 Punkte in Folge, plötzlich führten sie 32:25. Die Partie konnten sie trotzdem nicht beruhigen, das Auf und Ab ging weiter, die Skyliners glichen wieder aus (32:32). "Frankfurt ist wie Alba eine Mannschaft, die niemals aufgibt", sagte Marko Pesic in der Pause, zu der seine Mannschaft nach einem Dreier von Bryce Taylor 38:32 in Führung lag.

Center Vladimir Stimac trifft mit 20 Punkten am besten

Kurz nach Wiederbeginn aber schaffte Aaron Doornekamp mit zwei Dreiern nacheinander den 38:38-Ausgleich - die Münchner beeindruckte das allerdings wenig. Sie verteidigten jetzt noch härter und spielten ihre Überlegenheit unter den Brettern aus, hinzu kam, dass sie nun auch aus der Halbdistanz besser trafen. Nachdem Kapitän Taylor einen weiteren Dreier verwandelte, führte der FC Bayern erstmals zweistellig an diesem Abend (54:43).

Mit zehn Zählern Vorsprung startete der Titelverteidiger schließlich ins Schlussviertel. Mit einfachen Körben, starker Defensive und einer schnellen 71:54-Führung (35.) nahmen die Münchner den Frankfurtern dann alle Illusionen, in dieser Serie noch mal zurückkommen zu können. Vor allem Center Vladimir Stimac wollte unbedingt ein fünftes Duell verhindern, der Serbe war mit 20 Punkten am Ende der erfolgreichste Werfer.

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