Aufregung um homophobe Erziehungstipps:"Erschreckend!"

Lesezeit: 1 min

Ein ostwestfälisches Anzeigenblatt veröffentlicht ausgerechnet zum Tag gegen Homophobie einen Ratgeber mit homophobem Inhalt. Die Reaktion des Blattes auf die Kritik irritiert.

Von Florian Gontek

Bernhard, 43, bittet um Hilfe. Seine beiden Töchter sollen Blumenkinder bei der Hochzeit seines schwulen Bruders sein. Dieser und sein Freund seien "wunderbare Menschen", aber er und seine Frau hätten ihren beiden Töchtern, sechs und acht Jahre alt, beigebracht, dass die Ehe eine ernste Entscheidung zwischen Mann und Frau sei. Und eben nicht zwischen Mann und Mann. Oder Frau und Frau.

Nun macht er sich Sorgen um seine Kinder: "Ich will nicht, dass unsere Töchter sich in ihrem Alter mit dem Thema der sexuellen Orientierung befassen." Erschienen ist die Sorge dieses Vaters im Anzeigenblatt OWL am Sonntag aus dem Verlag der ostwestfälischen Tageszeitung Westfalen-Blatt - samt der Bitte um Rat an Diplom-Soziologin Barbara Eggert. Ein "Guter Rat am Sonntag" soll sein, was sie den Lesern des Anzeigenblattes regelmäßig gibt.

Darüber, was Eggert dem Mann antwortet, empört sich derzeit das Netz: Anstatt die Eltern zu ermutigen, die Feierlichkeiten gemeinsam mit ihren Töchtern zu besuchen, um dem Hochzeitpaar Fragen zu stellen, pflichtet die Expertin dem Ratsuchenden bei. "Ich gebe Ihnen Recht, Ihre Töchter würden durcheinander gebracht und können die Situation Erwachsener nicht richtig einschätzen", schreibt sie. "Sagen Sie Ihrem Bruder, dass Ihre Kinder nicht an der Feierlichkeit teilnehmen, weil Sie nicht möchten, dass die Kinder verwirrt werden." Eggerts homophober Rat sorgt im Netz für heftige Reaktionen. Die Twitteruser gehen hart mit ihr ins Gericht:

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Das Westfalen-Blatt distanzierte sich am Abend vom Eindruck, der bei den Lesern des Textes entstanden sei. "Sehr selbstkritisch" räume man ein , "dass in der Kolumne so formuliert wird, dass der Text Kritik geradezu herausfordert." Auch Eggert äußert sich in der Stellungnahme und begründet ihre Antwort damit, dass es sich "um ein ganz privates, nicht repräsentatives Problem eines verunsicherten Vaters" handle. Sie selber sei der Meinung, "dass man alle Menschen ernst nehmen und respektieren muss, auch die, und gerade die, die anders denken als man selbst." Alles andere, so die Diplom-Soziologin abschließend, erscheine ihr intolerant.

Die Art und Weise der Stellungnahme rief wiederum harsche Kritik hervor:

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Eine Reaktion der Zeitung auf die erneute Kritik gibt es bislang nicht.

Anmerkung: In einer früheren Version des Textes wurde Barbara Eggert fälschlicherweise als Diplom-Psychologin bezeichnet. Dies hatte das Westfalen-Blatt in seiner Stellungnahme bekanntgegeben. Die Zeitung hat sich mittlerweile korrigiert. Barbara Eggert ist diplomierte Soziologin.

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