Szene München:Superdrink gegen Kater

Bar "The Potting Shed" in München, 2015

Wenn der letzte Drink mal wieder schlecht war - soll ein "Superdrink" am Morgen danach für Abhilfe sorgen.

(Foto: Robert Haas)

Eine kleine Firma aus München verspricht eine sichere Lösung gegen die Kopfschmerzen nach dem Rausch: Superdrinks. Wenn das nicht hilft, bleibt nur noch ein Zauber aus Haiti.

Von Florian Fuchs

Es gibt US-Amerikaner, die schwören drauf: Am morgen danach - nach der Party mit viel Alkohol - hauen sie ein rohes Ei ins Glas, vermengen es mit Worcestershire Sauce und Tomatensaft, mahlen ein wenig schwarzen Pfeffer drüber und schütten das Gesöff dann in einem Rutsch runter. Kleine Schlucke wären auch eine noch größere Mutprobe, bei der Mixtur. Nach dieser geschmacklichen Tortur allerdings, das versichern sie einem alle, ist der Kater weg und das Leben wieder schön.

Es gibt die verrücktesten Mittel gegen Hangover, eine kleine Firma aus München geht nun eher wissenschaftlich an die Sache ran. Unbescheiden sind sie nicht, die Macher. Ihre Getränke, die alkoholbedingten Trübsinn und pochenden Kopfschmerz sicher in kürzester Zeit lösen, nennen sie schlicht Superdrinks. Auf der Homepage ist von Dünndarm und Leber, von Alkohol-Abbaurate und Mineralstoffausscheidung zu lesen.

Süßer Superdrink statt scharfe Medizin

Zusammengefasst lautet die Aussage, dass der Superdrink mit den Hauptbestandteilen Grüntee, Apfel und Kokoswasser schon während des Feierns zu genießen ist, die Superdrink-Saftschorle aus Maracuja, Orange und Mandarine am Morgen danach - und dass das alles dann, versetzt mit Vitaminen, Taurin, Stevia und Passionsblume, in etwa so wirkt, wie es die Amis von Ei, Worcestershire Sauce, Tomatensaft und Pfeffer behaupten. Bloß, dass es halt besser schmeckt.

Natürlich ist das elaborierter Quatsch, viel Wasser, eine Aspirin und frische Luft tun's ja meistens auch. Aber in einer Stadt, in der immer mehr Gesund-und-Gemüse-Drinks über die Theke gehen, kann man es ja auch mal mit Kokoswasser und Passionsblume probieren. Wem danach der Schädel aber immer noch brummt, dem hilft vielleicht ein Zauber aus Haiti. Dort foltert man nicht den eigenen Körper, sondern lieber die Flasche, die das Problem ausgelöst hat: 13 Nadeln in den Korken, ein todsicherer Voodoo-Tipp. Bleibt die Frage, was der Hexenmeister für den Bierrausch aus dem Masskrug empfiehlt.

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