Malaysia Airlines verkündet Bankrott - und Neuanfang
Die Fluglinie Malaysia Airlines schreibt nach zwei Flugzeugabstürzen im vergangenen Jahr hohe Verluste und verkündet nun, sie sei "im Prinzip pleite". Die Folge: ein radikaler Umbau. Im Rahmen eines harten Sparkurses will die Fluglinie 6000 Beschäftigte entlassen - ein Schritt, der bereits im vergangenen August angekündigt worden war. Jetzt hätten alle 20 000 Mitarbeiter Kündigungsschreiben erhalten, den meisten sei jedoch eine Weiterbeschäftigung beim Neustart des Unternehmens angeboten worden, teilte Airline-Chef Christoph Müller in Kuala Lumpur mit.
"Ich bin betrübt darüber, dass wir uns von 6000 Menschen trennen müssen", sagte der Manager. Demnach sollen die restlichen 14 000 Mitarbeiter innerhalb von zwölf Tagen entscheiden, ob sie in dem Unternehmen bleiben wollen.
Wie das Unternehmen gerettet werden soll
Malaysia Airlines wird derzeit vom Staatsfonds Khazanah Nasional kontrolliert, der die Fluggesellschaft komplett umbauen will. Das Unternehmen will sich laut Müller "neu erfinden" und sich in wenigen Monaten ein neues Image verpassen. Zudem wird erwartet, dass das Unternehmen auf unprofitable Langstreckenverbindungen verzichtet. In diesem Jahr wolle er "die Blutung stoppen", 2016 die Geschäfte stabilisieren und 2017 wieder ein Wachstum erzielen, kündigte Müller an. Die Probleme von Malaysia Airlines hätten bereits vor den "tragischen Ereignissen" im Jahr 2014 begonnen, sagte er.
Der Deutsche ist erst seit dem 1. Mai im Amt und soll das asiatische Unternehmen aus der Krise holen. Zuvor war Müller Manager bei der irischen Fluglinie Aer Lingus, hat dort ein Sanierungsprogramm umgesetzt und ebenfalls zahlreiche Stellen gestrichen.
Zwei Katastrophen binnen weniger Monate
Zwei Flugzeugkatastrophen haben der Fluggesellschaft Malaysia Airlines im vergangenen Jahr schwer zugesetzt. Im März 2014 verschwand Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos. Im Juli stürzte Flug MH17 über der Ostukraine ab - vermutlich nach Raketenbeschuss. Insgesamt kamen mehr als 500 Menschen ums Leben.