"X-Alps":Immer mit der Ruhe

Dieser Flug-Wettbewerb ist nichts für Anfänger

Karl Forster

Natürlich ist das der pure Wahnsinn: mit Gleitschirm und zu Fuß vom Dachstein bis nach Monaco, 800 Kilometer Luftlinie über die höchsten Berge der Alpen. Da wird jeder, der den Sport mit den bunten Tupfern am Himmel ohnehin schon fälschlicherweise für eine ausgefallene Art der Selbstentleibung hält, mit dem Finger an die Stirn tippen.

Fatale Konsequenzen

Und auch viele der Freizeit-Gleitschirmler werden den Kopf schütteln und der strengen Worte der Fluglehrer gedenken, die da sagten: Wer fliegt, muss körperlich und geistig in bester Verfassung sein. Und dazu gehört ein gesunder Schlaf, und nicht eine 20-Kilometer-Nachtwanderung mit 15 Kilo auf dem Buckel. Denn wer in der Luft unkonzentriert ist, macht Fehler. Und Fehler in der dritten Dimension haben meist fatale Konsequenzen.

Doch haben die Veranstalter dieses wohl härtesten Alpen-Überquerungs-Kontests zum einen viel Erfahrung mit der Ausrichtung waghalsiger Wettbewerbe, Rolex beispielsweise mit großen Segelregatten, Red Bull mit seinen Flug- und Skiakrobaten. Zum anderen garantiert die Auswahl der Teilnehmer eine gewisse Risiko-Minimierung. Denn wer hier auf dem Dachsteingletscher zum Start zugelassen wurde, ist fit, absolut fit. Ein Athlet geradezu.

"Das ist Extremsport"

Seitens der Verbände und Gleitschirmschulen, deren oberste Pflicht ist, für den boomenden Sport die nötigen Sicherheitsstandards zu schaffen, sieht man das Abenteuer trotz aller Risiken auch als Werbung für den Sport. Sepp Gschwendtner, selbst mehrfacher Streckenweltrekord-Pilot und Sprecher des Deutschen Hängegleiter-Verbands (DHV), sagt: "Natürlich ist das was fürs Image. Man muss nur bedenken: Das ist Extremsport." Genauso wie Extremskifahren oder Klettern im oberen Rotpunkt-Bereich.

Darum sei lediglich vor Nachahmung gewarnt. Das Abenteuer im Internet oder später auf dem Bildschirm zu verfolgen, sollte uns Spaß genug sein.

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