SG Moosburg:Die Mannschaften

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In Moosburg sind zwei erfolgreiche Kata-Teams herangereift, denen der Trainer internationale Podestplätze zutraut

Von Alexander Kappen, Moosburg

Diese Entwicklung kann sich sehen lassen: In der Zeit um die Jahrtausendwende hatte die Karate-Abteilung der SG Moosburg jede Saison jeweils einen Bronzeplatz bei der oberbayrischen Meisterschaft zu Buche stehen. Doch Mitte der 2000-er Jahre wurden das Engagement im Nachwuchsbereich intensiviert und die Liste der Erfolge immer länger. Seit 2012 kehrte die SGM sogar jedes Jahr mit mindestens einer Medaille von den bayerischen Titelkämpfen zurück. Das aktuelle Aushängeschild ist der Jugendkader mit zwei sehr erfolgreichen Kata-Teams (Formenlauf).

Alexander Schaffer, Christoph Perleth, beide 14, und Vincent Justus-Fleck, 13, wiederholten heuer bei den Bezirkstitelkämpfen ihren zweiten Rang aus dem Vorjahr und wurden schließlich auch noch bayerische Vizemeister in der Junioren- und Jugendklasse. Die jüngere Formation mit Maxi Bosser, 13, Julian Lachner und Wolf Konrad Pape, beide zwölf Jahre alt und noch bei den Schülern startberechtigt, belegte 2013 Platz bei der Bezirksmeisterschaft Rang zwei, gewann 2014 den internationalen Scorpions-Cup in Ismaning und sicherte sich im selben Jahr den oberbayerischen Titel. Sein Leistungsvermögen stellte der Jugendkader jüngst auch bei den Kara-Games in der heimischen Albinhalle unter Beweis. Bei dem Turnier mit insgesamt 160 Teilnehmern aus zwölf bayerischen Vereinen sicherten sich Schaffer, Perleth und Justus-Fleck den Sieg vor Bosser, Lachner und Pape. Auch im Einzel haben die jungen Karateka sich schon ihre Meriten verdient. Schaffer und Pape gewannen 2013 Bronze und Silber bei den oberbayerischen Meisterschaften im Kumite (Freikampf), Bosser 2014 Gold im Kata. Lachner ist derzeit amtierender Bezirksmeister im Kata und kämpft im Oktober wie Pape bei der bayerischen Meisterschaft um Medaillen.

Dass es mit dem Nachwuchs der SGM-Karateabteilung in den vergangenen Jahren stetig bergauf ging, sei kein Zufall, sondern "der nachhaltigen Arbeit der Abteilung in den letzten acht Jahren zuzuschreiben", sagt Pressesprecherin Mirjam Pape. Im Oktober 2007 rief die SGM einen Bambinikurs ins Leben, in dem Vier- bis Sechsjährige spielerisch an den Karatesport herangeführt werden. Bis zu 20 Kinder stoßen auf diesem Weg jährlich neu zur SGM-Karateabteilung, etwa 20 Prozent von ihnen wechseln in der Regel in die nächst höhere Altersklasse der Sechs- bis Neunjährigen, in der auch Anfänger ohne Karateerfahrung einsteigen können. In dieser Gruppe ist das Training etwas konzentrierter und auf die verschiedenen Techniken des Karate ausgelegt. Gürtelprüfungen sind in dieser Altersklasse ein "Kann", aber kein "Muss". Ab dem siebten Kyu (oranger Gürtel) rücken die Kinder dann unabhängig von ihrem Alter zu den Fortgeschrittenen auf. Die jungen Karateka trainieren dann auch mit Grün-, Blau, oder Braungurtträgern, "was meistens zu höheren Leistungen anspornt", erklärt die Pressesprecherin das Konzept. Insgesamt werde sehr viel Wert auf Respekt und Hilfestellung gelegt: "Es werden die älteren Sportler angehalten, auch mal kleine Trainingseinheiten bei den jüngeren zu übernehmen." Ihr Sohn Wolf Konrad etwa leiste erste Trainingshelfertätigkeiten bei den Bambini.

Er selbst nimmt genauso wie seine fünf Mannschaftskameraden einmal wöchentlich am eineinhalbstündigen, allgemeinen Training teil. Zudem gehören die sechs Jungen auch der Wettkampfgruppe an, die noch einmal zusätzlich eineinhalb Stunden die Woche trainiert. Am Ende der Einheit gibt es eine Sonderschicht mit Fitnesstraining, Kumite-Übungen oder Ähnlichem. Die Teilnahme ist freiwillig, aber die sechs Jungen "sind da fast immer mit dabei", berichtet die Pressesprecherin. Vor Wettkämpfen gibt es Zusatztraining mit insgesamt bis zu fünf Einheiten, teilweise auch am Wochenende. Die jungen Sportler sind stets mit Eifer dabei, was auch am engagierten Trainerteam mit Klaus König, Dieter Jüttner, Ulrich Raitmeir und Jan Weikmann liegt. Letzterer gilt als ausgewiesener Kata-Experte. Er habe maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der vergangenen drei Jahren sowie an der Freude, mit der die jungen Athleten ihren Sport ausübten, betont die Pressesprecherin.

Der Trainer selbst sieht in seinen Schützlingen viel Potenzial. Dieses Jahr bestreiten sie "noch ein paar kleinere Wettkämpfe zum Testen", sagte er, ehe Anfang kommenden Jahres die oberbayerische und bayerische Meisterschaft im Fokus stehen. Bei Letzterer "traue ich beiden Mannschaften wieder einen Platz auf dem Podium zu und damit eine Qualifikation für die deutsche Meisterschaft". Wenn sie weiter eifrig trainierten, so der Coach, sehe er "die Jungs bei nationalen und internationalen Wettbewerben auf dem Treppchen".

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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