Müll-Spitzenreiter ist Dänemark
Die Deutschen geben sich gerne besonders umweltfreundlich. Recycling ist hierzulande schon fast ein Hobby. Und trotzdem: Die Bundesbürger verursachen deutlich mehr Müll als der EU-Durchschnitt. 617 Kilogramm Haushalts- und Verpackungsabfälle fielen 2013 pro Einwohner in der Bundesrepublik an, 136 Kilo mehr als im Rest der EU. Das hat das Statistische Bundesamt auf der Grundlage vorläufiger Daten herausgefunden.
Noch mehr Müll pro Einwohner als in Deutschland wird demnach nur in Zypern (624 Kilogramm), Luxemburg (653 Kilogramm) und Dänemark (747 Kilogramm) produziert. Vor allem in den östlichen EU-Staaten waren die Abfallmengen dagegen gering. Am wenigsten Müll je Einwohner verzeichneten Rumänien (272 Kilogramm) und Estland (293 Kilogramm).
Warum die Deutschen so viel Müll produzieren
Natürlich haben die großen Müllmengen nicht nur damit zu tun, dass die Deutschen so gerne Dinge wegwerfen. Wo viel konsumiert werde, falle eben auch viel Müll an, sagt Isabella Mehlin vom Statistischen Bundesamt. Zudem produzierten kleinere Haushalte pro Einwohner mehr Abfälle als große. In Deutschland gibt es veiel Single-Haushalte. Außerdem gebe es unterschiedliche Einkaufsgewohnheiten: Im Süden Europas würden mehr Lebensmittel offen auf Märkten eingekauft als verpackt und verschweißt.
In der Bundesrepublik entstehen seit 2010 jedes Jahr mehr als 600 Kilo Abfall pro Einwohner, von 2004 bis 2009 lag die Menge noch darunter. Auch im Jahresvergleich schneiden die Deutschen nicht besonders ab: Die Haus- und Verpackungsabfälle gingen binnen Jahresfrist nur um etwa zwei Kilo zurück, im EU-Durchschnitt dagegen um sieben Kilo. Spitzenreiter Dänemark reduzierte um zwölf Kilo. Allerdings legten einige Länder auch einige Kilogramm Müll zu - darunter beispielsweise Großbritannien, Norwegen und Slowenien.