"Seine Kindheit mag traurig gewesen sein, aber keine Katastrophe", sagt Jens Breivik im SZ-Magazin über seinen Sohn Anders Behring Breivik, der vor vier Jahren in Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen tötete.
Der 80-jährige frühere norwegische Diplomat spricht in dem Interview über den Sorgerechtsstreit, den er gegen die Mutter von Anders verlor, als dieser vier Jahre alt war: "Ich glaube, wenn ich gewonnen und Anders mitgenommen hätte, wäre er ein anderer geworden." In dessen Kindheit habe aber nichts darauf hingedeutet, dass Anders sich zum Terroristen entwickeln könnte.
Seit 20 Jahren keinen Kontakt
Auf die Frage, was er getan hätte, um seinen Sohn von seinen Taten abzuhalten, sagt Jens Breivik: "Ich hätte mich vor ihn gestellt und gerufen: Erschieß mich zuerst!"
Breivik hat seinen Sohn nun seit 20 Jahren nicht gesehen. Dabei werde es wohl bleiben, erklärt Breivik: Sein Sohn habe seinen Besuch im Gefängnis an die Bedingung geknüpft, dass er sich zum Faschismus bekenne. "Das kann man nicht ernst nehmen."