Erfahrungsaustausch:Wissbegierige "Familie"

Kriseninterventionshelfer treffen sich zu Symposium

182 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich unlängst am Campus in Weihenstephan eingefunden, um an einem Symposium der Krisenintervention und der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) für Einsatzkräfte teilzunehmen. Eingeladen hatten dazu bereits zum sechsten Mal das Kriseninterventionsteam (KIT) Erding-Freising sowie die Ausbildungsstätte der Feuerwehren im Landkreis Erding.

In Vorträgen berichtete unter anderem Dominik Hinzmann von seinen Erfahrungen bei der Betreuung der Angehörigen an der Absturzstelle der German-Wings-Maschine in den französischen Alpen. Ruth Warger von der Universität Innsbruck sprach über Krisenintervention an Schulen und die besonderen Bedürfnisse von Jugendlichen. Christian Hannig von der Universität Greifswald referierte über interkulturelle Kompetenz und unterschiedliche Ansichtsweisen und Vorurteile in der Arbeit mit Migranten und Flüchtlingen. In den Seminaren ging es um Themen wie "Führen im PSNV-Einsatz", "Hypnotische Kommunikation in Krisenintervention und Rettungsdienst", "Chancen und Grenzen der Einsatznachsorge" oder "Umgang mit Schizophrenie und Angststörungen".

"Unser Symposium ist inzwischen wie ein großes Familientreffen mit Einsatzkräften aus allen Bereichen der psychosozialen Notfallversorgung", freute sich die Vorsitzende des KIT Erding-Freising, Birgit Hecher. Sichtbare Unterstützung kam aus den Reihen der eingeladenen Kommunalpolitiker. Freisings Landrat Josef Hauner, die stellvertretende Erdinger Landrätin Gertrud Eichinger, Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und der CSU-Landtagsabgeordnete Florian Herrmann sprachen nicht nur Grußworte, sondern blieben auch, um sich die Vorträge am Vormittag anzuhören. Sie betonten das große Engagement der Helfer und die immer wichtiger werdende Rolle der psychosozialen Notfallversorgung. Applaus erntete Herrmann für die Feststellung: "Ehrenamtliches Engagement ist laut einer Untersuchung auch gut für den Helfer selbst - sie sind fröhlichere Menschen und leben länger."

Das KIT Erding-Freising ist seit 19 Jahren in den Landkreisen Erding und Freising tätig und betreut bei Einsätzen des Rettungsdienstes oder der Polizei ehrenamtlich und kostenfrei Menschen nach einer traumatischen Erfahrung, wie etwa dem plötzlichen Tod eines Angehörigen. Weitere Informationen zur aktiven Mitarbeit als Helfer oder zur Fördermitgliedschaft im Kriseninterventionsteam: www.krisenintervention.bayern.

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