Weltbild:Schwere Vorwürfe an die Eigentümer

Sie sollen die Vermieter monatelang nicht ausreichend informiert haben, erklären Mitarbeiter des Buchhändlers. Der Gesamtbetriebsrat befürchtet eine Abwicklung der Filialen.

Von Dieter Sürig

Die Mitarbeiter der ursprünglich 67 Filialen, die der Buchhändler Weltbild im Februar an Rüdiger Wenk und dessen Buchkette Lesensart verkauft hat, erheben schwere Vorwürfe gegen die alten und neuen Eigentümer. So soll Weltbild die Vermieter der Läden "monatelang nicht informiert" haben. In mehreren Fällen habe Weltbild versucht, den Vertrag aufzulösen oder an einen Ein-Euro-Shop unterzuvermieten. Eigentlich hatte sich Weltbild um den Übergang der Mietverträge auf Lesensart kümmern wollen. "Damit besiegelt Weltbild unser aller Schicksal, das letztendlich nur bedeuten kann, dass alle verkauften Filialen abgewickelt werden", kritisiert der Gesamtbetriebsrat in einem offenen Brief an Weltbild-Geschäftsführer Patrick Hofmann, Investor Walter Droege und Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Wenk habe sich "zu keiner Zeit" an das vorgestellte Konzept gehalten. "Wie es sich uns heute darstellt, war das Geschäftsmodell von Beginn an nicht auf den Betrieb einer Buchhandlung, sondern lediglich auf deren Weiterverkauf ausgerichtet", so die Kritik. Nach minimalen Investitionen seien Filialleitern die Läden regelrecht aufgedrängt worden, "hierzu sollten private Kredite in Höhe von rund 100 000 Euro aufgenommen werden". Die Mitarbeiter seien verzweifelt, fassungslos und tief enttäuscht, heißt es in dem Brief. Stellungnahmen von Lesensart und Weltbild lagen bis Redaktionsschluss nicht vor.

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