München:Finale mit Lieblingen

München: Schon seit einigen Tagen läuft der Aufbau für das Open-Air-Ereignis. Vor allem die Sound-Anlage ist aufwendig und kompliziert.

Schon seit einigen Tagen läuft der Aufbau für das Open-Air-Ereignis. Vor allem die Sound-Anlage ist aufwendig und kompliziert.

(Foto: Winfried Hösl)

Jonas Kaufmann und Kristine Opolais singen bei "Oper für alle"

Es ist das Finale des Festspielsommers - und was für eines: Bis zu 10 000 Besucher werden am Freitagabend bei "Oper für alle" auf dem Max-Joseph-Platz erwartet. Denn die Staatsoper überträgt von 20.30 Uhr an den Auftritt des derzeitigen Lieblingsstars der Münchner Oper-Fans von der Bühne des Nationaltheaters ins Freie: Jonas Kaufmann singt die Rolle des Cavaliere Des Grieux in Puccinis "Manon Lescaut". Die Titelrolle interpretiert die lettische Sopranistin Kristine Opolais, seit kurzem übrigens auch Münchnerin: Sie zog mit ihrem Mann, Dirigent Andris Nelsons, von Riga nach Bogenhausen um. Ein sehr Münchnerischer Abend also, der vom Wahl-Münchner Thomas Gottschalk komplettiert wird. Er moderiert auf dem Max-Josephs-Platz .

Veranstaltet wird das Open-Air-Fest erneut von BMW München, die bei den Festspielen Produktionen und am Freitagabend vor allem die aufwendige Technik finanziert, mit der auf dem Platz perfekter Opern-Klang entstehen soll. Dieser Herausforderung stellt sich Jakob Palfrader mit seinem Team. Der Wiener Tontechniker bringt einschlägige Erfahrungen mit und hat schon die unterschiedlichsten Orte beschallt: etwa das Fußballstadion in Seoul beim Auftritt der Wiener Philharmoniker 2002 oder den Hauptplatz von Srinagar in Kaschmir beim "Friedenskonzert" des Bayerischen Staatsorchesters. Worin also liegen für ihn die Tücken bei der Beschallung des Max-Joseph-Platzes? "Wie bei jedem geschlossenen Platz gibt es hier Wände, die den Schall auf unangenehme Weise reflektieren. Es ist immer eine Gratwanderung, die Beschallung hinten zurückzunehmen, um den negativen Effekt zu reduzieren, gleichzeitig aber die Zuhörer in diesem Bereich doch noch optimal zu erreichen", sagt er. Eine besondere Herausforderung gibt es: die Statue vom Max Joseph. Die ist nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein Hindernis. Alles in allem erfordert das ein äußerst aufwendiges Hängen, Verkabeln, Einmessen und Einstellen von diversen Lautsprechern draußen und Mikrofonen drinnen: Auch Orchester, Bühne und Sänger müssen verkabelt werden. Das Ziel Palfraders: "Der Zuhörer auf dem Platz soll die Oper so wahrnehmen wie der Gast im Haus, nur größer und bombastischer - und vielleicht mit einem Glas Rotwein in der Hand." Allerdings: Das Mitbringen von Glasflaschen ist ebenso verboten wie das von Hockern, Stühlen und Regenschirmen.

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