Fintech-Firma:Finanzspritze aus den USA für "Weltsparen"

Deutsche Fintech-Firmen - bis jetzt kein Thema für US-Risikokapitalgeber. Für "Weltsparen" machen sie jetzt aber eine Ausnahme.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Bislang machten die großen internationalen Investoren einen Umweg um deutsche Fintechs, also jene digital orientierten Start-ups, die den etablierten Banken Konkurrenz machen wollen. Nun hat eine dieser jungen Firmen Kapital von einem der wichtigen internationalen Fonds ergattert: Weltsparen heißt es und vermittelt höher verzinste Tagesgeldkonten bei Banken in Bulgarien, Portugal oder Italien. Der europäische Markt für Spareinlagen ist - trotz Währungsunion und einheitlicher Leitzinsen - nicht homogen, das macht sich Weltsparen zunutze. Gründer Tamaz Georgadze bestätigte SZ-Informationen, wonach der Betreiber der Plattform 20 Millionen Euro Kapital unter anderem bei den auf Fintechs spezialisierten Wagniskapitalfonds Ribbit aus Palo Alto und Index Ventures eingesammelt hat. Insgesamt habe die Plattform damit seit Bestehen 30 Millionen Euro eingeworben.

Mit den Mitteln will Weltsparen nun europaweit expandieren und auch andere Sparprodukte anbieten. Bis heute hat das Unternehmen nach eigenen Angaben über 25 000 Kunden, die mehr als 500 Millionen Euro angelegt haben. "Das ist eine der größten Finanzierungsrunden in der deutschen Fintech-Branche", sagte Peter Barkow von Barkow Consulting und Autor einer Studie über deutsche Fintechs. "Dass sich ausländische Top-Investoren daran beteiligen, ist zudem erfreulich."

© SZ vom 06.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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