Polizei:Alarmstimmung

ACHTUNG - Leute dürfen nicht gezeigt werden! es liegt kein Einverständnis vor - dpa hat Bild zurückgezogen.

Acht Meter unter diesem Loch im Gletscher auf dem Dachstein lag die 15-Jährige. Sie wurde per Seil gerettet.

(Foto: dpa)

Mehrere ungewöhnliche Unglücke am Wochenende

Es war nicht gerade ein ruhiges Wochenende für die Rettungskräfte. In Bayern hat es, neben mehreren Bränden und Verkehrsunfällen, einige ungewöhnliche Unglücksfälle gegeben.

Bienen-Attacke

In Reit im Winkl (Kreis Traunstein) haben Bienen einen 28-jährigen Autofahrer und seine 22-jährige schwangere Frau angegriffen. Die Stiche lösten bei dem Mann einen allergischen Schock aus, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Er wurde in eine Klinik geflogen. Ein Imker hatte am Samstag seine aus mehreren Bienenkästen bestehende Ladung verloren. Der nachfolgende Autofahrer eilte ihm zur Hilfe. Als er bemerkte, dass es sich um Bienen handelte, floh der Mann in seinen Wagen. Einige Bienen folgten ihm und stachen zu. Auch die Frau bekam einige Stiche ab. Der 28-Jährige schleppte sich in einen Supermarkt und brach zusammen. Der Imker hatte unterdessen seine Ladung wieder eingepackt und war verschwunden. Er meldete sich jedoch später bei der Polizei. Die verbliebenen Bienen wurden von der Feuerwehr mit einem Wasserstrahl vertrieben.

Sturz in die Gletscherspalte

Ein 15-jähriges Mädchen aus Bayern hat sich bei einem Sturz in eine Gletscherspalte am Dachsteingletscher verletzt. Wie Bergrettung und Polizei am Samstag mitteilten, nahm die Schülerin am Vortag gemeinsam mit ihrem Sportverein eine Abkürzung, um den Aufstieg am Hallstätter Gletscher in Oberösterreich abzukürzen. Außerhalb des markierten Pfades in etwa 2500 Metern Höhe brach die Schneedecke unter der Jugendlichen aus Kolbermoor im Landkreis Rosenheim ein. In acht Metern Tiefe blieb die junge Urlauberin zunächst stecken, drohte aber weiter abzurutschen. Der Vater der Verunglückten alarmierte die Einsatzkräfte. Ein Alpinpolizist, der privat mit einem Bergretter in der Nähe war, konnte sich bereits kurz nach dem Unfall zu der Schülerin abseilen und verhinderte ein weiteres Abrutschen. Nach etwas über einer Stunde konnte die unterkühlte Bayerin geborgen werden. Sie wurde mit Abschürfungen und Prellungen am ganzen Körper im Notarzthubschrauber in eine Klinik nach Salzburg geflogen.

Drachenflieger kracht in Bergstation

Ein Drachenflieger ist am Samstag am Tegelberg im Allgäu auf das Dach der Seilbahn-Bergstation gestürzt. Der 28-Jährige aus Baden-Württemberg verletzte sich schwer und wurde vom Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, wie die Polizei mitteilte. Der Betrieb der Seilbahn bei Schwangau wurde für anderthalb Stunden eingestellt. Wieso der Drachenflieger abstürzte, war zunächst unklar. Das Unglück ging glimpflicher aus als ein ähnlicher Vorfall vor vier Jahren. 2011 mussten mehrere Menschen bis zu 18 Stunden in den Gondeln über dem Abgrund ausharren, als ein Flieger mit seinem Gleitschirm im Trageseil hängen blieb. Der Wind war damals für eine Rettung per Hubschrauber zu stark gewesen. Im aktuellen Fall wurden die beiden Gondeln in der Berg- und in der Talstation angehalten, sodass alle Fahrgäste aussteigen konnten.

Hund aus Kluft gezogen Die Bergwacht Berchtesgaden hat am Sonntag einen abgestürzten Border Collie unverletzt gerettet. Der Hund war am Weg vom Schneibstein zum Windschartenkopf über ein Schneefeld etwa fünf Meter tief in eine sogenannte Randkluft gefallen. Die Besitzer hörten das Tier winseln, konnten es aber nicht bergen. Das erledigten die Bergretter, die mit ihrer Ausrüstung zu Fuß aufsteigen mussten, weil gerade kein Hubschrauber zur Verfügung stand. Ein Bergwachtmann seilte sich in die Kluft ab und machte mit der Lawinenschaufel den Weg zum Border Collie frei, der mit einem Spezialgeschirr nach oben gezogen wurde. Für den Abtransport von Rettern, Hund und Haltern traf dann ein Helikopter der Bundeswehr ein.

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