Klimawandel:Juli bricht globalen Hitzerekord

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Trockenheit am Rhein - Anfang August war es in Teilen Deutschlands so trocken wie seit 50 Jahren nicht mehr (Foto: dpa)
  • Der Juli 2015 ist der bislang heißeste Monat der Wetterstatistik.
  • Es war 0,8 Grad heißer als im Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.
  • Auch das Kalenderjahr 2015 könnte einen Wärmerekord brechen.

Von Christopher Schrader

Der Juli 2015 war der wärmste Monat, den die Welt seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen erlebt hat. Die globale Durchschnittstemperatur lag bei 16,6 Grad Celsius, meldete am Donnerstag die amerikanische Behörde für Ozeane und Atmosphäre Noaa. Es war 0,8 Grad wärmer als im Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.

Der Monat führt damit nicht nur die Rangliste aller Julis seit 1880 an und hat seinen Vorgänger aus dem Jahr 1998 entthront. Es ist auch der wärmste aller in der Statistik verzeichneten Monate - das sind 1627. Vor wenigen Tagen hatten Nasa und die japanische Wetteragentur den Juli 2015 ebenfalls auf Platz 1 gesetzt. Daraus folgt ein weiterer Rekord: Noch nie waren laut Noaa die ersten sieben Monate eines Jahres so warm wie 2015.

Ozeane haben sich aufgeheizt

Insgesamt fünf der sieben Monate dieses Jahres haben Spitzenränge erreicht. Der Januar schaffte es auf Platz zwei und der April auf Platz 3 in der jeweiligen Kategorie. Schon spekulieren etliche Experten, dass 2015 auch als Kalenderjahr den Spitzenplatz einnehmen und das derzeitige Rekordjahr 2014 übertreffen könnte. Seit 1998 ist es nicht mehr vorgekommen, dass zwei aufeinanderfolgende Jahre Rekorde brechen.

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Für Maximaltemperaturen im Verlauf des weiteren Jahres sprechen vor allem die sehr warmen Ozeane, die so viel Hitze gespeichert haben wie noch nie in der Wetteraufzeichnung. Zudem hat eine vermutlich sehr starke El-Niño-Phase eingesetzt, die bis zum kommenden Frühjahr andauern soll. Dabei verschieben sich im Pazifik die Muster von Wärme, Luftdruck, Wolken und Niederschlag von Asien Richtung Südamerika. Während dort heftige Niederschläge und Überschwemmungen zu erwarten sind, stehen asiatischen Staaten Dürren und Waldbrände bevor. El-Niño-Jahre fallen regelmäßig wärmer aus.

© SZ vom 21.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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