Fürth:Demonstration gegen Neonazi-Marsch

Das Fürther Bündnis gegen Rechts will sich an diesem Samstag einer geplanten Neonazi-Demonstration im Stadtteil Ronhof entgegenstellen. Bündnis-Sprecherin Ruth Brenner sagte am Mittwoch, die Gegendemonstration starte um zwölf Uhr an der Kreuzung zwischen Erlanger und Kronacher Straße. Bisher sei die Kundgebung für 120 Personen angemeldet, tatsächlich rechnen die Organisatoren aber mit deutlich mehr Teilnehmern: "Das kann man wegen der Ferienzeit allerdings nur schwer abschätzen", sagt Brenner. Die Neonazi-Kundgebung unter dem Motto "Asylflut stoppen" soll um 13 Uhr beginnen, angemeldet wurde sie von zwei polizeibekannten Rechtsextremisten, die inzwischen in der Neonazi-Partei "Der 3. Weg" mitmischen und zuvor im "Freien Netz Süd" aktiv waren, das vom Freistaat verboten wurde.

Besonders heikel an dem geplanten Neonazi-Aufmarsch ist, dass er ganz in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft in einem ehemaligen Möbelhaus stattfinden soll. Ein Stadtsprecher sagte, die Verwaltung sehe rechtlich keine Möglichkeit, die Demonstration zu verbieten oder zu verlegen. Bündnis-gegen-Rechts-Sprecherin Brenner kritisierte in diesem Zusammenhang, dass angesichts der aktuellen Übergriffe auf Flüchtlingsheime in Heidenau oder andernorts nun diese Kundgebung genehmigt werden musste. "Wir erleben derzeit fast eine Art Pogrom-Stimmung in manchen Regionen", sagte sie. Deshalb sei sie sehr froh, dass die von den Neonazis angemeldete Route nicht direkt an der Flüchtlingsunterkunft vorbeiführt. Sie freue sich, dass der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) auf der Gegenveranstaltung mitdemonstrieren wird: "Ich freue mich über jeden, der gegen Neonazis auf die Straße geht."

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