Nachlese zum Frankfurter "Tatort":"Mucho cojones"

Lesezeit: 2 min

Hauptsache Eier: Hauptkommissar Brix gibt seiner Kollegin Rätsel auf. (Foto: HR/Degeto/Bettina Müller)

Wer ist Brix - und was hat er mit Simon Finger zu tun? In diesem "Tatort" behält man nur schwer den Überblick. Aber es lohnt sich. Die Nachlese - mit den besten Zuschauerkommentaren.

Von Carolin Gasteiger

Darum geht es:

Im zweiten gemeinsamen Fall des neuen Frankfurter Teams geht es um Kommissar Brix' Vergangenheit. Sein früherer Kollege Simon Finger ist einen Deal mit der Russenmafia eingegangen und bittet Brix um einen Gefallen. Vor seiner Kollegin Anna Janneke würde er das gern verbergen. Aber die Kommissarin kriegt den Besuch mit und versucht hinter Brix' Rücken, mehr über ihn herauszufinden. Warum hat sich Brix von der Sitte zur Mordkommission versetzen lassen? Wer ist er wirklich? Dann verschwindet Simon Finger. Als wäre das nicht genug, sollen die Kommissare außerdem noch die Morde an einem Lobbyisten und einem Banker aufklären.

Lesen Sie hier die Rezension von SZ- Tatort-Kritiker Holger Gertz:

"Tatort" aus Frankfurt
:"Das ist jetzt wirklich, wirklich riskant"

Fluchende Russen, flammendes Rotlicht, ein erhängter Büromensch - und jeder weiß was, was der andere nicht weiß. Es ist wirklich schwer, in diesem "Tatort" den Durchblick zu behalten.

Von Holger Gertz

Bester Dialog:

Anna Janneke hat Wolfgang Preiss ausfindig gemacht, einen weiteren ehemaligen Kollegen von Brix. Er soll ihr helfen, mehr über Brix herauszufinden. Als Simon Finger tot aufgefunden wird, suchen sowohl der Kommissar als auch Preiss nach ihm - und verdächtigen sich gegenseitig. Janneke führt die beiden schließlich zusammen, sie sollen den Mörder von Simon Finger gemeinsam suchen.

Preiss: Kaffee?

Brix: Nee, danke.

Preiss: Ich meinte, ob Sie mir einen geben.

Brix: Das war die Antwort.

Preiss: Okay, tun wir mal so als würden wir uns nicht gegenseitig verdächtigen. Vielleicht können wir dann Simons Mörder finden. Zusammen.

Brix: Das einzige, was Sie finden wollen, ist das Geld aus dem Deal mit den Russen.

Preiss: Sie sind ja immer noch ein richtiges Arschloch.

Die besten Zuschauerkommentare:

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Die beste Szene:

Brix und Preiss gehen scheinbar als Partner in die Wohnung, in der sich Thomas Berger, der Komplize des getöteten Simon Finger versteckt. Aber, was Brix nicht weiß: Preiss kennt Berger. Statt mit ihm an einem Strang zu ziehen, hintergeht Preiss Brix und will ihn dazu bringen, Berger umzubringen. "Ganz ruhig, hier wird nicht geschossen. Ich will nur reden", sagt der Kommissar und legt die Waffe beiseite. Schnitt. Man sieht die Frankfurter Skyline - und hört vier Schüsse fallen.

Top:

Allein der mit Technobeats unterlegte Vorspann in Splitscreen-Optik ist vielversprechend. Auch der Krimi selbst entwickelt eine ganz eigene Dynamik. Regisseur Sebastian Marka erzählt auf verschiedenen Ebenen eine spannende Story, die immer neue Volten birgt. Gleichzeitig gewinnen die beiden Kommissare an Profil und ganz eigenem Charme.

Flop:

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Auf der einen Seite die Morde, auf der anderen Seite der Deal mit der Russenmafia, dazu Brix' eigene Vergangenheit: In diesem Verwirrspiel ist es ganz schön schwierig, den Überblick zu behalten. Brix erklärt seiner Kollegin immer wieder, dass ihre Arbeit cojones, also Eier, verlange. Die braucht aber nicht nur Anna Janneke, sondern auch der Zuschauer.

Beste Auftritte:

Justus von Dohnányi gibt sich als verschlagener Polizist Preiss vordergründig nett und höflich, aber tief in ihm drin schlummert höchstes kriminelles Potenzial. Gruselig überzeugend! Und Margarita Broich entwickelt als Kommissarin Janneke nicht nur einen siebten Sinn, sondern auch Mut und Humor.

Die Erkenntnis:

In diesem Tatort betrügt jeder jeden. Anna Janneke hintergeht Paul Brix, Paul Brix überlistet seinen Kollegen, beide zusammen täuschen die Chefin der Russen, die wiederum ihren Anwalt - und, und, und. Aber in einem sind sie alle sich einig: "Jeder Mensch hat seinen Preis."

Die Schlusspointe:

Altlasten wegwerfen, und dann noch passenderweise auf den Schrottplatz? Das Finale in "Hinter dem Spiegel" wirkt gegenüber den packenden neunzig Minuten vorher ein wenig uninspiriert. Aber wer über die gesamte Folge mucho cojones zeigt, darf zumindest am Ende durchatmen.

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