Festival Robodonien:Wo die Roboter headbangen

Feuerspeiende Metalldrachen, Leoparden-Tänzerinnen und Wasser, das brennt: Das Robodonien-Festival in Köln ist eine der irrsten Veranstaltungen in Deutschland.

Von Jannis Brühl, Köln

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Robodonien Köln Odonien Roboter

Quelle: Jannis Brühl

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Das ist Dirk. Ruckartig schiebt er seinen Einkaufswagen voller Plastiktüten vor sich her und spielt ab und zu auf seiner Drehorgel für die faszinierten Umstehenden. "Du bist ein Zombie", ruft ihm der Junge vor ihm zu. Fast richtig. Dirk ist ein Roboter, entwickelt und gesteuert vom niederländischen Künstler Fred Abels. Der "Obdachlose" Dirk streift über das Gelände, auf dem von Freitag bis Samstag "Robodonien" stattfindet, das Kölner Festival für Roboterkunst. Lebendiger Schrott, experimentelle Musik und viel, viel Feuer machen die Veranstaltung zu einer der irrsten in Deutschland, einer Art "Burning Man" mit Kölsch.

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Der Bassist der One Love Machine Band zickt rum: die Hydraulik. Kolja Kugler, der einzige Mensch in der Band, kommentiert: "Der hat Probleme mit dem Druck. Der hat nur genickt, obwohl er eigentlich headbangen sollte." Nach ein wenig Rumgeschraube kann aber wieder richtig zu seinem Sound abgehen.

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Die One Love Machine Band besteht aus drei Robotern und einem Menschen. Bassist und Drummer schrammeln vor sich hin, "Sir Elton Junk" in seinem Einkaufswagen ist für Showeinlagen zuständig ist. Er macht Faxen und spuckt ab und zu Wasser ins Publikum. Kolja Kugler aus Berlin, der seine Bandkollegen auch zusammengeschraubt hat, kontrolliert die drei über ein Schaltpult.

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In Robodonien ist Platz für alle möglichen Formen experimenteller Kunst. Am Eingang empfängt eine Tänzerin im Leoparden-Anzug zu Bassklängen die Besucher.

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Der aus Metall und Kabeln bestehende Drache Elsie faucht, stinkt nach Benzin und spuckt Feuer nach der Choreographie seines Schöpfers Paka aus London ...

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... was besonders bei Dunkelheit imposant wirkt.

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Auch das Roboterpferd Rusty hat Paka gebaut.

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Der "Freistaat Odonien", auf dem das Festival stattfindet, ist in Köln eine Institution. Seit Jahren hat der Künstler Odo Rumpf das Grundstück gegenüber dem berühmten Bordell "Pascha" von der Bahn gepachtet und bietet einen Raum für alternative Kunst und andere Verasntaltungen wie Techno-Parties. Nur auf den ersten Blick ist hier alles voller Schrott. Feste Installationen wie der Feuerbrunnen, in dem Wasser zu brennen scheint, schaffen eine einzigartige Stimmung.

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"Bastler, Frickler, vor allem Menschen mit Leidenschaft", zeigten ihre Werke auf Robonien, sagt Odo Rumpf. Robodonien sei anders als andere Kunst-Trends: "Das ist nicht schön, aber authentisch." Damit meint er wohl auch den viel bejubelten Strip eines Tänzers mitten in der Flammen-Dusche des Künstlers Eddie Egal.

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Eddie Egal vom "Büro für brenzlige Angelegenheiten" steht mit römischem Soldatenhelm an den Reglern. Er steuert nicht nur den Beat, sondern auch die Flammenwerfer.

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Etwas entspannter geht es bei Rostgaard zu. Der Kölner Künstler spielt Laser-Harfe. Sie funktioniert wie eine Lichtschranke: Unterbricht er mit der Hand einen der roten Strahlen, wird ein Ton auf seinem Synthesizer angesteuert. "Ich wollt eigentlich grüne Laser haben, die sieht man besser. Aber die sind nicht mehr rechtzeitig geliefert worden", erzählt er in einer Pause.

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Die Metallkombo aus Leipzig fährt in einem rollenden Laternenfisch über das Gelände. Es ist die unheimlichste Performance des Abends.

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Das liegt auch daran, dass die Besatzung des Fahrzeugs aus Leipziger Unterwassermonstern besteht.

Das Robodonien-Festival läuft noch bis Sonntagabend.

© SZ.de/gba
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